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Vertiefende Informationen Wichtige Fakten zu "Nachrichten im Wandel der Zeit"

Wie sieht es aus, mit dem Journalismus in Deutschland? Wie wird man Journalist*in und was hat man zu tun? Die wichtigsten Fakten in einem kompakten Überblick.

Stand: 27.02.2022

Journalist in drei Farben mit Netzstruktur | Bild: colourbox.com; Montage: BR

In Deutschland arbeiten rund 77.000 fest angestellte Journalist*innen und Redakteur*innen sowie ca. 74.000 Freie. Sie sind bei Zeitungen, in Online-Redaktionen, bei Radio- oder TV-Sendern sowie in Nachrichtenagenturen und Pressebüros tätig. Printmedien gehören nach wie vor zu den größten Arbeitgebern. 316 Tagezeitungen, 16 Wochenzeitungen und 6 Sonntagszeitungen zählte der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger im Jahr 2021.

Im Rundfunk und im Fernsehen herrscht hoher Druck, aktuell zu berichten oder sogar live vor Ort. Ähnliches gilt für wichtige Nachrichtenagenturen wie DPA, AFP, Reuters, die aktuelle Informationen aufbereiten und sie anderen Medien zur Weiterverarbeitung anbieten.

Das Berufsfeld von Journalist*innen kennt keine gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungswege. Aufgrund der rechtlich garantierten Pressefreiheit muss der Zugang zu dieser Tätigkeit offen sein. Trotzdem haben sich Ausbildungsstandards wie das journalistische Volontariat, sowie ein persönliches und fachliches Anforderungsprofil entwickelt. Das soll die rechtlichen Privilegien der Berufsgruppe rechtfertigen und dem einzelnen Journalisten, beziehungsweise Journalistin ermöglichen, den Beruf verantwortungsbewusst auszuführen. Wer also Journalist*in werden möchte, sollte über folgende Fähigkeiten verfügt: Eine gute Allgemeinbildung, ein ausgeprägtes Sprachgefühl, analytisches Denken, eine schnelle Auffassungsgabe, Selbstvertrauen, eine hohe Belastbarkeit und Kreativität. Zur Vermittlung dieser Fähigkeiten haben sich spezifische Ausbildungsformen herauskristallisiert.

  • Zweistufige und gekoppelte Ausbildung: fachjournalistische Studiengänge
  • Journalistenschulen: Freie und verlagsgebundene Schulen
  • Studium der Journalistik; oder auch Medien-, Kommunikationswissenschaft, Publizistik
  • Volontariat: Praktische Ausbildung zum Redakteur/zur Redakteurin (meist nur mit Hochschulabschluss)

In Kino- oder Spielfilmen sowie in Fernsehserien wird nicht selten ein sehr überzeichnetes Bild von Journalist*innen vermittelt. Entweder sind Journalist*innen strahlende Helden, die auf eigene Faust Kriminalfälle lösen oder allein gegen ein schier übermächtiges System den Staat, die Demokratie, wenn nicht sogar die Welt retten. Oder Journalist*innen sind sensationsgeile Boulevard-Schmierfinken, die ohne Skrupel oder moralische Hemmungen nur die eigenen Interessen verfolgen, für eine exklusive Story alle Regeln über Bord werfen und im schlimmsten Fall auch noch die Polizeiarbeit verhindern.

Diversen Umfragen und Statistiken zufolge ist es um das gesellschaftliche Ansehen von Journalist*innen und das Vertrauen in ihren Berufsstand in Deutschland nicht besonders gut bestellt. Bei Rankings der vertrauenswürdigsten Berufe landen sie regelmäßig nur im unteren Drittel. Im globalen Vergleich steht man in Deutschland Journalist*innen und Moderator*innen besonders kritisch gegenüber. Interessant: Die Vertrauenswerte liegen zwischen 10 und 27 Prozentpunkte unter dem internationalen Durchschnitt.

Die Funktion des Journalismus als "Vierte Macht" im Staat, also die politische Kontrolle durch kritische Beobachtung und Berichterstattung politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge, wurde im vergangenen Jahrhundert an mehreren spektakulären nationalen und internationalen Beispielen sichtbar (Spiegelaffäre, Watergate, Offshore-Leaks). Gerade im Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien wird diese Sparte des Journalismus nach wie vor als zentraler Bestandteil der redaktionellen Arbeit und des Programms gesehen. Beispiele dafür sind die wöchentlichen Polit-Magazine wie "Monitor" (Das Erste/WDR), "Panorama" (Das Erste/NDR), "Report aus München" (Das Erste/BR), "Report aus Mainz" (Das Erste/SWR) oder "Frontal21" (ZDF). Dazu kommen investigative und analytische Dokumentationen oder Reportagen (z. B. ZDFZoom). Fast alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben spezielle Recherche-Redaktionen (BR) ins Leben gerufen oder sich sogar in vernetzten Rechercheverbünden (z. B. WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung) zusammengeschlossen, zum Teil in Kooperation mit anderen großen Tages- und Wochenzeitungen.

Vertiefende Informationen - Nachrichten im Wandel der Zeit Format: PDF Größe: 41,68 KB


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