Vertiefende Informationen Fakten zu "Fake News im Netz erkennen"
Schleichwerbung? Online-Abzocke? Fakes? Wir haben Arten und Motive von Fakes, Tipps zum Selbstschutz und weiterführende Links in einem kompakten Überblick zusammengefasst.
Gefälschte Social-Media-Accounts
Manche Menschen erfinden sich einen eigenen Internet-Charakter. In manchen Onlinespielen ist das Teil des Games, macht Spaß und ist völlig in Ordnung. Problematisch wird es, wenn in den sozialen Medien eine Identität vorgegeben wird, die es nicht gibt, oder sogar die Identität von einer anderen Person, z. B. einem berühmten Star, angenommen wird. In diesem Fall spricht man von Fakern. In einigen Fällen wird auch der Account von fremden Nutzer*innen gehackt und für die eigenen Interessen – Kommentare, Freundschaftsanfragen, Uploads, Datenklau – benutzt. Oder Seiten, die auf eine große Fanbasis angewiesen sind, kaufen sich "Follower", also Fans die ihnen folgen, um die Seite attraktiver erscheinen zu lassen.
Virtuelle Liebesfalle
So genannte Faker agieren oft in Kontaktbörsen, bei denen die Suche nach einem Seitensprung oder Freizeitpartner im Vordergrund steht. Dabei schlüpfen manchmal Personen in ein anderes Geschlecht oder Jugendliche in die Rolle von Erwachsenen. Zum Teil flirten und chatten die Suchenden mit eine*r völlig frei erfundenen, nur virtuell existierenden Partner*in. In der Vergangenheit wurden solche Fake-Profile zum Teil von Kontaktbörsen selbst hergestellt, damit die Zahl der möglichen Treffer und Kunden steigt.
Cyber-Kriminalität und Online-Abzocke
In vielen Fällen kommen Fake-Posts und Fake-Accounts aus einem cyberkriminellen Umfeld und sind mit allerhand Viren, Trojanern oder Phising-Mails verseucht - so werden die Computer der Nutzer infiziert, um entweder die passende Antivirus-Software zu verkaufen oder die Nutzer*innen zum Wechsel auf kostenpflichtige Portale und Seiten zu nötigen. Eine weitere Variante davon sind mysteriöse und fingierte Stellenangebote.
Schleichwerbung
Auch "Erfahrungsberichte" und Online-Bewertungen können gefälscht bzw. gekauft sein. In einigen Diskussions-Foren, meist auf medizinischen Fachseiten, verhalten sich die Betreiber des Forums nicht neutral, weil sie zum Teil eigene wirtschaftliche Interessen verfolgen. Sie bevorzugen eigene Produkte oder zensieren und löschen negative Einträge oder tragen sich selbst als angebliche Endverbraucher ein.
Real Fakes: Aufmerksamkeitswunsch oder Hetze im Netz
In vielen Fällen spielen aber wirtschaftliche Interessen keine oder nur eine nachgeordnete Rolle. Zum Beispiel nehmen es manche Nutzer mit dem Wahrheitsgehalt selbst verfasster oder geteilter Texte und Videos nicht so genau, weil sie von ihrem spektakulären Inhalt fasziniert sind und hoffen, dass es auch anderen so geht. Die Währung im Internet, auf Blogs, Fan-Seiten, Instagram oder Facebook ist Aufmerksamkeit – gemessen in Klicks, Abonnenten oder Followern.
Für eine weitere Gruppe geht es bei der gezielten Desinformation darum, den Leser im Sinne einer politischen Agitation zu manipulieren und gezielt Hetze gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten zu betreiben.
Erkenne Fakes per journalistischer Quellenkritik
- Quellenkritik: Prüfe die Verfasser*in, die Webseite, den Account bzw. das Impressum des Artikels bzw. Postings.
- Faktencheck: Recherchiere die Behauptungen auf unabhängigen, einschlägigen Seiten nach und falle nicht auf mögliche lediglich seriös wirkende Daten, Statistiken oder Ähnliches herein.
- Bilderrecherche: Um herauszufinden, ob die Bildunterschrift tatsächlich den Bildinhalt beschreibt, ob das Bild tatsächlich zum Artikel passt bzw. wer tatsächlich dargestellt ist, nutze die diversen Werkzeuge einer Bilderrückwärtssuche.
Checke die Einstellungen deines sozialen Netzwerks.
Wer die richtigen Häkchen setzt, kann sich schon ziemlich gut gegen Missbrauch seines Accounts oder z. B. unerwünschte Spieleanfragen wehren.
Ein Kontakt deiner Freundesliste schickt Dir unter neuem Account eine weitere Freundschaftsanfrage?
Frage lieber persönlich nach, ob ein*e Freund*in oder doch ein*e Betrüger*in dahintersteckt.
Leite nie per SMS zugesandte Bezahl- oder Bestätigungscodes weiter.
Wenn geschützte Gruppen oder Minderheiten verunglimpft oder beleidigt werden, melde die Hassbotschaften an das soziale Netzwerk.
In der Regel haben sich Facebook und Co. in ihren Gemeinschaftsstandards darauf verpflichtet, dagegen vorzugehen und die Posts zu entfernen, auch wenn das in der Praxis nicht immer konsequent geschieht.
Vertiefende Informationen "Fakes im Netz erkennen" Format: PDF Größe: 378,13 KB