61

Impfen Standard-Impfungen für eine Grundimmunisierung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt für die ersten zwei Lebensjahre Impfungen gegen ein Dutzend Krankheiten - meist sind es Mehrfachimpfungen.

Stand: 28.04.2021 |Bildnachweis

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission sehen viele Impfungen im Kindesalter vor. Im Bild: Kind im Hintergrund, Spritze im Vordergrund  | Bild: picture-alliance/dpa

In aller Regel wird für die erste Grundimmunisierung im Säuglingsalter ein Sechsfach-Impfstoff verwendet: Er immunisiert gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae), Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio) und Wundstarrkrampf (Tetanus).

Impfkalender der STIKO

STIKO

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission

Die empfohlenen Standardimpfungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) sind im Impfkalender zusammengefasst. Die nachfolgenden Angaben entsprechen dem empfohlenen Zeitrahmen für Grundimmunisierungen und Auffrischungen, gestaffelt nach Lebensalter in Monaten bzw. Jahren.

Das vorgeschlagene Alter für die Impfungen ist nicht zwingend. Sollte das Kind krank sein, kann die Impfung verschoben werden, ohne dass dadurch der Impfschutz leidet. Wichtig ist nur, dass alle Auffrisch-Impfungen absolviert werden, damit voller Impfschutz besteht.

Eine Impfung, sechsfache Wirkung

Der Sechsfach-Impfstoff wird nach dem aktuellen Impfkalender bis zum 12. Lebensmonat insgesamt dreimal verabreicht. Die Termine dafür werden bei der Vorsorgeuntersuchung U 3 festgelegt. Das ist meist die erste Untersuchung des Kindes in einer Arztpraxis. Nach der sogenannten Grundimmunisierung wird zwischen dem neunten und dem vollendeten 16. Lebensjahr eine Auffrisch-Impfung empfohlen. Außerdem sollte der Impfstatus im Vorschulalter (5.-6. Jahr) überprüft werden. Für Frühgeborene, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren sind, gelten wegen des noch nicht ausgereiften Immunsystems der "Frühchen" andere Regeln. Sie sollten im Alter von zwei, drei, vier und elf Monaten für die Grundimmunisierung geimpft werden.

Kosten

Zurzeit sind alle von der STIKO empfohlenen Impfungen (altersspezifische Standardimpfungen oder Indikationsimpfungen im Fall einer chronischen Vorerkrankung) Pflichtleistungen, die Kosten tragen die Krankenkassen. Viele Kassen belohnen zudem Vorsorgeuntersuchungen und umfassende Impfmaßnahmen mit Geld- bzw. Sachprämien oder einer Beitragsermäßigung. Ausführlichere Informationen erhalten Sie unter:

Wie verträglich ist der Sechsfachimpfstoff?

Link-Tipp

Hier finden Sie alle Informationen der STIKO zum Thema Impfen

Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) kommt es bei dem für die Grundimmunisierung verwendeten Sechsfach-Impfstoff an der Einstichstelle innerhalb der ersten drei Tage häufig zu lokalen Reaktionen, wie Schmerzen, Rötung und Anschwellen. Mitunter sind auch die benachbarten Lymphknoten beteiligt. Ebenfalls in den ersten drei Tagen möglich sind mäßige Temperatur, grippeähnliche Symptome (Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden) und Magen-Darm-Beschwerden. Selten ist hohes Fieber bis 39,5 Grad und länger anhaltendes schrilles Schreien.

Komplikationen im Rahmen der Sechsfach-Impfung

Komplikationen wie Fieberkrämpfe sind Einzelfälle. Keine wissenschaftlichen Fakten gibt es laut STIKO für Zusammenhänge der Hepatitis B-Komponente mit Multipler Sklerose. Das gilt auch für Berichte über Zusammenhänge des Sechsfach-Impfstoffes mit der Entstehung von Diabetes mellitus (Hib-Komponente) und dem plötzlichen Kindstod.

Weitere Standardimpfungen

Die Sechsfachimpfung deckt nicht sämtliche von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen ab. Weitere Impfungen werden im Kindes- bzw. Jugendalter empfohlen: Gegen Pneumokokken und Meningokokken, sowie gegen Windpocken, Mumps, Masern und Röteln (MMR), wobei für MMR in aller Regel ebenfalls ein Kombinationsimpfstoff zum Einsatz kommt. Außerdem wird eine Immunisierung gegen Humane Papillomaviren (HPV) nicht mehr nur für Mädchen, sondern auch für Jungen angeraten, weil die HP-Viren mittlerweile nicht nur als mögliche Verursacher des Gebärmutterhalskrebses gelten, sondern eventuell auch andere Krebsarten hervorrufen können. Ab dem 60. Lebensjahr wird zudem empfohlen, sich gegen Pneumokokken, Grippe (Influenza) und Gürtelrose (Herpes zoster) impfen zu lassen.







61