Elefant Rüsseltier mit Familiensinn
Der Elefant, ein riesiger Koloss mit langem Rüssel, der Bäume umrennt? Von wegen! Die sanften Riesen sind auf leisen Sohlen unterwegs und haben viel Feingefühl. Denn Elefanten sind Familientiere, die sich gegenseitig trösten. Und Trost haben sie nötig ...
12.8.: Welttag der Elefanten
Der Welttag des Elefanten ist ein privat organisierter Welttag. Initiiert haben ihn die kanadischen Filmemacher Patricia Sims and Michael Clark. Organisiert wird der Tag seit dem 12. August 2012 von Patricia Sims und der Elephant Reintroduction Foundation.
Sie sind die größten landlebenden Tiere und ihre Vorfahren bevölkerten schon vor 55 Millionen Jahren mit 350 Arten die Erdteile, lange vor dem Homo sapiens. Vor dreihundert Jahren gab es noch rund zehn Millionen Elefanten. Heute sind es nur noch ein paar Hunderttausend. Drei Arten sind bis in unsere Zeit übrig geblieben: der Afrikanische Elefant, der Asiatische und der noch wenig erforschte Waldelefant.
Elefanten - die Größten und die Stärksten im Tierreich
Elefanten haben spezialisierte Füße
Die Kolosse, die vierzig bis sechzig Jahre alt werden, können eine Höhe von bis zu vier Metern und ein Gewicht von sieben Tonnen erreichen. Der enorme Körper steht dabei auf besonderen Füßen: Ein dickes Polster aus Gallertgewebe verteilt das Gewicht optimal auf dem Boden und hinterlässt fast keine Spuren. Mit diesen Beinen können sie balancieren, in schwierigen Lagen das Gleichgewicht bewahren und verletzen auch in Kampfsituationen ihre Jungtiere nicht, die unter den massiven Körpern Schutz suchen.
Elefanten - Dickhäuter mit dünner Haut
Elefanten haben eine sehr empfindliche Haut, für die sie sehr viel tun. Sie baden regelmäßig und sie bewerfen sich nach dem Baden mit Sand, Schlamm, Heu oder Stroh. Das dient als Schutz gegen Zecken und anderes Getier, das ihnen zu schaffen macht.
Der Elefantenrüssel - ein Muskel-Meister
Elefantenkälber können ihren Rüssel schon früh gezielt einsetzen. Rund 60.000 Muskeln betätigen das Allzweckorgan. Mit ihm atmet, wittert, trompetet und greift der Elefant. Mit ihm kämpft, trägt und frisst er. Und er benutzt ihn als Dusche für Wasser und Staub. Das erfordert eine weit fortgeschrittene Gehirnentwicklung, die eine entsprechend lange Schwangerschaft benötigt: Elefantenkühe tragen ihren Nachwuchs fast zwei Jahre lang aus.
Elefanten verhalten sich sozial
Ähnlich wie Menschen leben Elefanten in komplexen Netzwerken, in denen Mitgefühl und Hilfe für andere zum Überleben wichtig sind. Die Elefantenkühe gehen sehr sanft mit ihren Jungtieren um. Die Väter dagegen kommen nur gelegentlich vorbei. Kaum ist ein Elefantenkind geboren, eilen die Tanten und Geschwister herbei, begrüßen und betasten es.
Kein Wunder, jede Geburt ist auch für Elefanten vermutlich eine kleine Sensation, denn Elefantenkühe werden zwar mit 14 Jahren geschlechtsreif, oft aber erst Jahre später zum erstenmal trächtig. Nur alle drei bis neun Jahre bekommt eine Elefantenkuh Nachwuchs - und dann jeweils nur genau ein Elefantenkalb, das sie fünf Jahre lang säugt.
Bei asiatischen Elefanten ist sogar beobachtet worden, dass sie sich gegenseitig trösten. Das belegt eine Studie vom Februar 2014. Tierpsychologe Joshua Plotnik, der an der Mahidol-Universität in Thailand lehrt, konnte erstmals empirisch nachweisen, dass gestresste Elefanten auf das Mitgefühl ihrer Artgenossen zählen können. Mit Kollegen hat er fast ein Jahr lang 26 asiatische Elefanten in Nordthailand beobachtet und ihre Reaktionen etwa auf eine Schlange im Gebüsch festgehalten. In Gefahrensituationen grummelt ein Elefant, weiß er zu berichten. In solchen Momenten kommt meist ein anderer, häufig weiblicher Elefant und versucht den Artgenossen zu beruhigen, indem er ihn berührt, oder ihm sogar den Rüssel in den Mund steckt - ein Äquivalent zum Handschlag beim Menschen.
Die drei Elefanten-Arten
Elefanten kommunizieren mit Infraschall
Verhaltensforscher verbürgen sich für die hohe Intelligenz der Elefanten, ihr geselliges Wesen, ihren Spaß am Spiel und ihren erstaunlichen Familiensinn. Legendär ist das sanfte Gemüt der Elefanten, sprichwörtlich ihr enormes Gedächtnis. Sie verfügen über ein spezielles Sprachsystem und kommunizieren - ähnlich wie Wale - mittels Infraschall. Diese Laute sind fast unhörbar und klingen laut Tierpflegern wie ein Rumpeln im Bauch.
Was Elefanten besonders macht
Elfenbein von Elefanten - Wilderer gefährden die Tierart
Die Einengung ihres Lebensraums hat die großen und klugen Tiere an den Rand der Ausrottung gebracht. Und auch die Gier des Menschen nach Elfenbein. Die gewaltigen Stoßzähne erzielen bis heute Höchstpreise und verleiten, gerade in den unterentwickelten Ländern Afrikas, Menschen in sozialer Not zum Wildern. Längst ist das Elfenbein aber auch für organisierte Kriminalität interessant geworden: International agierende Wildererbanden massakrieren rund 30.000 Elefanten pro Jahr, um an das Elfenbein zu kommen.
Elefanten sind weltweit gefährdet
"Je größer ein Lebewesen geworden ist, desto mehr Raum braucht es zum Leben, in der Regel natürlich auch umso mehr Nahrung. In früherer Zeit, da lösten die Elefanten dieses Problem mit weiträumigen Wanderungen. Das ist heute praktisch nicht mehr möglich."
Josef Reichholf, Evolutionsbiologe an der Technischen Universität München