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Impfung Polio, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b

Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b gehören zu den Krankheiten, für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) bereits im ersten Lebensjahr eine Grundimmunisierung empfohlen wird.

Stand: 26.04.2021 |Bildnachweis

Die Impfung Im Bild: Grippe-Erreger unter dem Mikroskop | Bild: picture-alliance/dpa

Die sogenannte Kinderlähmung ist auch für Erwachsene gefährlich. Sie kann zu lebenslangen Schädigungen führen, schlimmstenfalls zum Tod. Sie wird vor allem per Schmierinfektion über Kot übertragen. Über Mund und Nase gelangen sie in Magen und Darm, wo sie sich vermehren und über den Blutkreislauf bis ins Rückenmark transportiert werden können. Die Krankheit kann zu Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen sowie der Atmung bis hin zum Ersticken führen. Schlechte hygienische Verhältnisse begünstigen die Ausbreitung.

Poliomyelitis - Kinderlähmung

Verbreitung

Wie häufig ist Kinderlähmung?

Seit 1992 ist in Deutschland keine Polio-Infektion mehr aufgetreten. Zwei der drei kursiernden Wildtypen der Polio sind ausgerottet. Der Polio-Wildviren Typ 1 kursiert noch in zwei Ländern – in Pakistan und Afghanistan. Zudem kommt es vermehrt zu Infektionen in eigentlich Polio-freien Ländern durch sogenannte Impfviren. Nach der Gabe des oralen Polio-Impfstoffs, bei denen die Impflinge abgeschwächte Viren zur Immunisierung bekommen, können sie die Impfviren einige Wochen lang ausscheiden. Über Schmierinfektionen werden sie so verbreitet. Normalerweise ist ein Kontakt mit diesen Viren kein Problem, da sie stark abgeschwächt sind. Sie können bei Menschen, die nicht ausreichend oder gar nicht geimpft sind, lange zirkulieren, ohne, dass sie sich bemerkbar machen. Doch mit der Zeit können die Viren mutieren und wieder Krankheitssymptome hervorrufen.

Hepatitis B - und Hepatitis A

Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber. Verursacht wird sie durch ein Virus, das über Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Blut übertragen wird. Wenn die Mutter infiziert ist, kann das Virus bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Schwangere sollten sich deshalb auf Hepatitis B untersuchen lassen. Fällt der Test positiv aus, müssen die Babys sofort nach der Geburt geimpft werden. Im Gegensatz dazu wird das Hepatitis A-Virus durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (etwa Muscheln) übertragen. Reisegelbfieber ist, wie der Name schon sagt, eine typische Reisekrankheit.

Hepatitis B - Detailinfos

Verbreitung

Wie häufig ist Hepatitis B?

Hepatitis B ist weltweit verbreitet. Nach Angaben der WHO haben weltweit zwei Milliarden Menschen eine Infektion mit Hepatitis B durchgemacht. In Deutschland ist die Krankheit vergleichsweise selten. Rund sieben Prozent der Bevölkerung besitzen Hepatitis B-Antikörper, das heißt, dass sie die Krankheit irgendwann einmal durchgemacht haben. Risikogruppen für Hepatitis B sind Drogenabhängige, medizinisches Pflegepersonal, Ärzte und Dialysepatienten.

Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

Sollten wegen ihres erhöhten Infektionsrisikos einen umfassenden Impfschutz haben: Mitarbeitende in einer Klinik.

Bakterien vom Typ Haemophilus influenzae b (Hib) sind vor allem für Kleinkinder bis zum Alter von fünf Jahren gefährlich. Gefürchtet sind die Bakterien wegen Komplikationen wie Hirnhaut- und Kehldeckelentzündungen, die nach einer Infektion auftreten können. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen beim Husten und beim Niesen. Bei Erwachsenen und älteren Kindern treten nach einer Infektion meist keine Krankheitssymptome auf. Bei ihnen erfolgt deshalb in aller Regel keine Impfung bzw. Auffrischung.

Hintergrundinformationen

Verlauf

Wie verläuft eine Infektion mit Haemophilus influenzae b?

Die Krankheit beginnt mit Entzündungen im Nasen- und Rachen-Raum. Dazu können Infektionen im Nasen- und Ohrenbereich, Bronchitis und Lungenentzündung kommen.

Gefürchtete Komplikationen sind schwere Hirnhaut- und Kehldeckelentzündungen. Selten treten auch Gelenks-, Bindegewebs- und Knochenmarksentzündungen auf. Auch bei Behandlung können Hör- oder Gehirnschäden zurückbleiben.







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