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Mitraten und Gewinnen! Das Bergrätsel im Juni

Wenn Wanderer, Bergsteiger und Kletterer unterwegs sind, spielt natürlich die Ausrüstung eine wichtige Rolle. So manches Utensil ist nicht mehr wegzudenken und sichert das (Über-)Leben am Berg ...

Von: Andrea Zinnecker

Stand: 30.05.2024

Illustration: Berge, Schriftzug - Bergrätsel | Bild: BR

Sie gilt als Person, die „in die Wolken stieg“ und die etwas erfunden hat, das heute selbstverständlich und unverzichtbar für alle ist, die im steilen Fels unterwegs sind. Sie selbst hatte am Berg die Hosen an, als eine der ersten. Kein Rock an den rocks! Sozusagen die Jeanne d’Arc des modernen Frauenbergsteigens in der Belle Epoque: eine androgyne Gestalt, mehr maskulin als feminin, mit Käppi und Krawatte - eine Sensation und Revolution in der Männerdomäne der heroischen Felseroberer.

Geboren in Amsterdam, gestorben in Mailand. Der Vater, ein deutsch-jüdischer Börsenmakler, verstarb früh, hinterließ Frau und vier Töchter. Sie war die Älteste, Klügste, hatte aber keine Chance auf die Universität, nur auf eine Ehe, mit einem Schullehrer. Mit ihm wanderte sie aus nach Südafrika: erstes Kind, Scheidung, Affäre mit einem britischen Dragonerhauptmann in Indien, zweites Kind und Ende der Liaison, Flucht in die Schweiz als Alleinerziehende, aber finanziell abgesichert. Sohn Nummer 2 wurde übrigens der erste niederländische Honorarkonsul in Italien - und sie von der Schweizer Sommerfrischlerin zur ernsthaften Alpinistin. 3000 Höhenmeter an einem Tag in den Walliser Alpen – kein Problem.

Ihr alpinistisches Markenzeichen: selbstbestimmte Solotouren, oft auch Gewalttouren in Schnee und Eis: zweimal das Matterhorn überschritten, neue Route am Ortler, die Nordwand der Kleinen Zinne in nur zwei Stunden, zusammen mit Sepp Innerkofler. Am Cusiglio in der Pala ist eine Führe nach ihr benannt, quasi die erste Sportkletterroute der Welt. Sie war auch die erste Frau, von der es Fotos gab in dieser Bergsportdisziplin. Haken und Karabiner gab es in ihren besten Jahren noch nicht, nur nasse steife Hanfseile. Trotzdem lag ihr die Sicherheit am Herzen, weshalb sie eine Art Büstenhalter mit Schlauchbändern entwickelt hat.

In einem Bericht für den Österreichischen Alpenklub betonte sie: „Da wir weibliche Berggymnasten nach einer schwierigen Tour leider nur zu oft verleumdet werden, so möchte ich anmerken, dass ich an keiner Stelle wie ein Rucksack am Seil hinaufbefördert worden bin und ohne besondere Hilfe von Seiten der Führer die Besteigung gemacht habe.“ Zum Beispiel die Erstbesteigung der Rocchetta Alta und des Sasso di Toanella, immer unterwegs im vierten, dem zu ihrer Zeit höchsten Schwierigkeitsgrad. Später berühmte Bergführer wie Antonio Dimai und Sepp Innerkofler verdanken ihr die ersten großen Aufträge. In Führerbücher und auf Gipfelzettel schrieb sie gerne: „Ich fordere die Herren Alpinisten auf, meinen Schritten zu folgen!“

Mitraten:

Wenn Sie nun wissen, welche Person gesucht ist und was sie erfunden hat, dann schicken Sie Ihre Lösung bitte an den Bayerischen Rundfunk, Bergsteigerredaktion, 81011 München oder als Mail an bergsteiger@bayern2.de

Drei schöne und natürlich bergtaugliche Preise warten auf Sie, darunter auch ein Rucksackradio-Rucksack. Einsendeschluss ist am kommenden Wochenende, die Auflösung erfolgt dann in 14 Tagen.
Viel Glück!


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