- Direkt zum aktuellen Artikel: Nach Wiesn-Unfall: TÜV betont hohe Sicherheit bei Fahrgeschäften
Am späten Samstagabend sind bei einem Achterbahn-Unfall auf dem Münchner Oktoberfest mehrere Menschen leicht verletzt worden. Laut Geschäftsführer der Indoor-Achterbahn "Höllenblitz" stießen zwei Wagen bei niedriger Geschwindigkeit zusammen.
"Höllenblitz": Zwei Waggons prallen gegeneinander, neun Verletzte
Ersten Erkenntnissen zufolge sei ein Waggon gegen den dahinter fahrenden Waggon zurückgerollt. Jeder der Züge war mit etwa 30 Menschen besetzt. Wie die Polizei berichtet, wurden neun Menschen leicht verletzt – sie wurden auf dem Gelände des Oktoberfests ambulant versorgt. Laut dem Betriebsleiter der Aicher Ambulanz, Michel Belcijan, hatten sie vorwiegend Prellungen erlitten. Entgegen erster Meldungen musste keine der Personen zur Abklärung ins Krankenhaus.
Fahrgäste konnten selbstständig die Achterbahn verlassen
Wie es zu dem Zwischenfall kam, ist noch unklar. "Höllenblitz"-Geschäftsführer Wilhelm Ottens geht von einem technischen Defekt aus. "Es gab eine leichte Kollision der beiden Züge, alle Personen sind selbstständig ausgestiegen", sagte Ottens der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Alle Menschen seien mit Bügeln gesichert gewesen.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sprach gegenüber BR24 am Sonntag von einer "kleinen Geschichte" und versprach eine eingehende Prüfung. "Das darf nicht passieren, deswegen werden wir uns dieses Fahrgeschäft jetzt ganz genau anschauen lassen, bis das Fahrgeschäft dann wieder fährt. Der TÜV wird das dann freigeben oder auch nicht freigeben. Das war ein echter Ausnahmefall und das wird's auch bleiben", so Baumgärtner.
"Höllenblitz" steht weiter still
Die Bahn war vor der Start wie alle Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest eingehend vom TÜV überprüft worden. Man versuche, den technischen Schaden zu beheben, anschließend müsse das Fahrgeschäft vom TÜV wieder abgenommen werden, so Wilhelm Ottens am Sonntagmorgen. Für ihn sei es sehr schlimm. Die Bahn steht nun erstmal still. "Unsere Aufgabe ist, Menschen Freude zu bereiten. In dem Moment, wo Menschen zu Schaden kommen, trifft uns das ins Mark", sagte die Wiesn-Schausteller-Sprecherin Yvonne Heckl bei BR24live.
Der "Höllenblitz" ist laut Wilhelm Ottens die weltweit größte reisende Indoor-Achterbahn der Welt. Laut der Website der Attraktion wurden im Jahr 2020 alle Personenzüge komplett erneuert, unter anderem mit neuen Polstern und Bremsen. Die Fahrgestelle der Züge seien 2021 komplett erneuert worden.
BR24live-Video: Was bislang zum Achterbahn-Unfall bekannt ist
Fortsetzung Oktoberfest - Kollision in Wiesn-Achterbahn
TÜV Süd kann noch keine Aussagen machen
Der TÜV Süd konnte am Sonntagmittag noch keine Stellungnahme abgeben. Pressesprecher Thomas Oberst sagte, vor dem Start des Oktoberfests prüfe der TÜV Süd gemeinsam mit der Lokalbaukommission der Stadt München alle genehmigungspflichtigen fliegenden Bauten. Dazu gehörten vor allem die Achterbahnen sowie die Zelte. Auch die vom Unfall betroffene Indoor-Achterbahn "Höllenblitz" sei geprüft und abgenommen worden. Zur Ursache des Unfalls könne der TÜV zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen machen. Die Polizei habe dazu die Ermittlungen übernommen.
"Olympia Looping"-Achterbahn: Fahrgäste müssen an Leitern heruntersteigen
Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich am Samstagnachmittag beim "Olympia Looping". Während des Betriebs blieb das Fahrgeschäft stehen. Etwa 20 Fahrgäste mussten über Leitern heruntersteigen, verletzt wurde niemand. Nach Informationen der Oktoberfest-Pressestelle ereignete sich der Zwischenfall gegen 17 Uhr.
Das Personal habe jeden einzelnen Fahrgast sicher nach unten begleitet, sagte eine Sprecherin. Der Grund für den Zwischenfall an der 5er-Looping-Achterbahn sei kein sicherheitsrelevantes Problem gewesen. Ein elektronisches Element, das für den Antrieb zuständig ist, sei wohl ausgefallen. Mittlerweile ist die Achterbahn wieder in Betrieb.
Mit Informationen von dpa und AFP
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