Papst Franziskus
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Der Papst als KI-Experte in der G7-Runde

Erstmals in der fast 50-jährigen Geschichte der G7 nimmt auch ein Papst an dem Gipfeltreffen teil. Der 87-jährige Franziskus ist bei einer Arbeitssitzung zur Künstlichen Intelligenz und ihren Auswirkungen dabei.

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Dass nach 50 Jahren G7-Gipfel zum ersten Mal ein Papst als Gast an dem Treffen teilnimmt, ist schon eine Besonderheit. Doch dass das 87-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche außerdem als Gesprächspartner zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) eingeladen ist, kann als Überraschung gelten. Franziskus wird einer G7-Arbeitssitzung beiwohnen und über die Risiken der Künstlichen Intelligenz sprechen.

Warum sich der Papst mit KI beschäftigt

Das Interesse der Kirche an der KI sei natürlich nicht technischer Natur, sondern vielmehr, wie sie das Leben der Menschheit beeinflusse, sagte Papst-Berater Paolo Benanti der Nachrichtenagentur AFP. Der Franziskaner-Mönch und Professor ist Mitglied des KI-Beratungsgremiums der Uno. "Der Papst scheint eine Art Antenne zu haben, die es ihm ermöglicht zu erkennen, wo die Menschheit die größten Herausforderungen erlebt", so Benanti.

Schon am 1. Januar, dem katholischen Weltfriedenstag, hatte Franziskus ein internationales Abkommen zur Entwicklung und zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz gefordert. Neben den positiven Möglichkeiten warnte der Papst dabei vor dem Risiko "einer technologischen Diktatur" durch KI. Beispielsweise bei ihrem Einsatz bei autonomen Waffen verschwämmen die Verantwortlichkeiten. Er warnte auch vor dem Missbrauch von Künstlicher Intelligenz bei Desinformationskampagnen und bei der Einmischung in Wahlprozesse.

Papst war selbst schon von den Auswirkungen der KI betroffen

Die Gastgeberin des Gipfels, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, ist sich auf jeden Fall sicher, dass die Anwesenheit des Papstes in dem luxuriösen Tourismuskomplex Borgo Egnazia in der süditalienischen Region Apulien an der Adria-Küste "einen entscheidenden Beitrag zur Festlegung eines rechtlichen, ethischen und kulturellen Rahmens" für KI leisten werde.

Neben seinem offensichtlichen Interesse für das Thema war der Pontifex selbst schon mehrfach Opfer der neuen Technologie: So zeigten ihn künstlich erstellte Bilder in einer glänzend weißen Daunenjacke, in einem Nachtklub oder sogar beim Heiraten.

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video: G7-Gipfel - Denkanstöße vom Papst

G7-Gipfel: Denkanstöße vom Papst
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G7-Gipfel: Denkanstöße vom Papst

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