Der weiße, metallene Kopf eines Androiden, im Hintergrund der Kopf eines Menschen.
Bildrechte: picture alliance / Caro | Bastian

Im Alltag wirkt künstliche Intelligenz oft noch etwas blass, die großen Fortschritte finden noch sehr im Verborgenen statt.

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Hype oder Blase: Wird KI jetzt auch mal alltagstauglich?

Fast schon paradox: Die Börsenkurse vieler KI-Unternehmen steigen, obwohl zahlreiche KI-Produkte floppen und sich viele Leute noch immer schwer tun, generative KI in ihrem Alltag wirklich gewinnbringend einzusetzen. Droht uns die nächste große Blase?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Neulich war NVIDA also kurzfristig das wertvollste Unternehmen der Welt, bis es flugs wieder von Microsoft einkassiert wurde. Die einen bereiten die Hardware für die laufende KI-Revolution, die anderen eher die Software, als Anteilseigner von OpenAI (der Firma hinter ChatGPT) etwa. Fragt sich nur: Wer nutzt diese Produkte eigentlich wirklich im Alltag?

KI-Flops machen Schlagzeilen

Microsoft selbst hat sich in den letzten Wochen mit seiner groß angekündigten KI-Funktion namens Recall gründlich blamiert. Der KI-Assistent wollte alle Bildschirminhalte auf dem Rechner aufzeichnen und hinterher durchsuchbar machen – was als Idee so praktisch klang, klappt aber schlimmstenfalls auch für Hacker und ist für Experten ein Datenschutzalbtraum. Microsoft hat Recall auf unbestimmte Zeit verschoben.

Humane AI Pin enttäuscht Tester

Auch der gehypte AI Pin des Unternehmens Humane, der zwar ohne Bildschirm, dafür aber per Sprachassistent Wunderdinge leisten sollte, enttäuscht seine Tester: Die gesprochene Antwort des Hardware-Assistenten (der bei Bedarf auch kleine Infos auf Oberflächen (wie etwa die eigene Hand projizieren kann) dauert länger, als eine simple Suche auf dem eigenen Smartphone.

Generative KI immer wieder vor Gericht

Wo KI hingegen schon recht alltagstauglich funktioniert, ist die nächste Klagewelle oft nicht weit. Siehe Udio und Suno: Beide bieten eine Musik-KI an, die aus wenigen Texteingaben einen kompletten Song generieren können – womöglich sogar etwas zu originalgetreu, wenn man sich ein Lied im Stil von Helene Fischer oder Die Ärzte wünscht. Die großen Musiklabels Sony, Warner und Universal klagen seit dieser Woche wegen möglicher Urheberrechtsverstöße.

KI ist noch immer Expertensache

Die wirklich großen KI-Meilensteine passieren noch immer eher im Hintergrund. Im Alltag spürt Ottonormalverbraucher davon oft noch wenig – und ist darum verständlicherweise schon jetzt enttäuscht bis desillusioniert: Schließlich sollte sich unser Alltag doch binnen weniger Monate radikal verändern, wir alle arbeitslos werden oder nie mehr arbeiten müssen.

Droht uns eine neue Wirtschafts-Blase?

Doch die versprochene KI-Revolution lässt auf sich warten. Was also sagt uns, ob der Hype noch gerechtfertig ist oder bald die KI-Blase zu platzen droht?

🎧 Wie schnell entwickelt sich KI weiter? Und welche Programme sind in meinem Alltag wirklich wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen diskutieren Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub jede Woche in "Der KI-Podcast" – dem Podcast von BR24 und SWR.

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