Wildtier Fuchs: Schlaues Raubtier mit rotem Fell
Wenn du glaubst, dass du einen Fuchs nur im Wald treffen kannst, liegst du falsch: Der Fuchs lebt überall, wo er sich verstecken kann und Nahrung findet - in Wäldern, Wüsten, Steppen, Dörfern, Städten - und in allen Gegenden dieser Welt. Neben dem Rotfuchs, den wir dir hier näher vorstellen, gibt es noch den Polarfuchs und den Wüstenfuchs.
Auf den ersten Blick könnte man einen Fuchs vielleicht mit einem Hund oder einem Wolf verwechseln. Tatsächlich sind Hunde, Füchse und Wölfe auch eng miteinander verwandt: Alle drei sind Raubtiere. Doch ein Fuchs ist sehr gut an seinen spitzen Ohren, seiner langen Schnauze, der schwarzen Nase und dem rotbraunen Fell mit der weißen Brust zu erkennen - und natürlich an seinem wundervollen langen, buschigen Schwanz.
Ein Tag im Leben eines Fuchses
Was macht eigentlich ein Fuchs so den ganzen Tag? Hier erzählt dir ein Fuchs persönlich aus seinem Leben. Unterstützung bekommt er dabei von Fuchsexperte Prof. Volker Zahner.
Im Fuchsbau: Zusammenleben in der Fuchs-Dachs-WG
Füchse leben auch gerne in der Nähe des Menschen. Dieser Rotfuchs wohnt im Garten des Bundespräsidenten in Schloss Bellvue in Berlin.
Füchse leben am liebsten in großen Wohnhöhlen mit vielen Ausgängen: in einem Fuchsbau. Die vielen verzweigten Gänge graben sie aber nicht selbst. Dazu hätten sie gar nicht die richtigen Pfoten. Füchse ziehen gern in die fertigen Bauten der Dachse ein. Die sind kräftige Buddler und müssen dann zusehen, wie sie noch einen Teil ihrer Höhle für sich selbst abgrenzen. Manchmal leben Füchse sogar mit Kaninchen in einem Bau zusammen. Dabei stehen die Tiere sonst auf ihrem Speisezettel. Innerhalb ihrer WG begegnen sie sich dann auch nicht. Und treffen Füchse und Kaninchen außerhalb des Baus aufeinander, sollten sich die Kaninchen in Acht nehmen!
Familienleben im Rudel? Nein, danke!
Füchse leben über die meiste Zeit des Jahres als Einzelgänger. Nur um ihre Jungen groß zu ziehen, bleiben Männchen und Weibchen einige Monate zusammen. Meist kommen zwischen drei bis fünf Geschwister zur Welt. Zunächst sind die Kleinen blind und hilflos. Ein Fuchsjunges wiegt zunächst nur 80 bis 150 Gramm. Erst nach zwei Wochen öffnen sie ihre Augen. Mit einem Monat verlassen sie zum ersten Mal den Bau. Junge Füchse sind sehr verspielt. Beim Herumtollen üben sie alles, was sie später für die Jagd brauchen. Nach vier Monaten sind die Jungen selbständig. Trotzdem bleiben sie dann noch bis zu einem Jahr bei der Mutter und lernen von ihr. Erst danach suchen sie sich dann ein eigenes Revier zum Jagen. Bis zu 20 Quadratkilometer kann so ein Fuchsrevier groß sein.
Steckbrief vom Rotfuchs
Name: Rotfuchs
Lateinischer Name: Vulpes vulpes
Fabelname: In vielen Tierfabeln hat der Fuchs den Beinamen "Reineke". Das bedeutet ursprünglich "der Ratskundige" und wurde auf den schlauen und listigen Fuchs übertragen. Es gibt auch eine mittelalterliche Geschichtensammlung und ein Epos von Johann Wolfgang von Goethe mit dem Titel "Reineke Fuchs".
Klasse: Säugetier
Familie: Wildhunde
Verwandte: Hund und Wolf
Größe: Ohne Schwanz bis zu 75 Zentimeter. Sein buschiger Schwanz, der auch Lunte heißt, ist noch mal bis zu 40 Zentimeter lang.
Gewicht: 6 bis 10 Kilogramm.
Aussehen: rötlich-weiß-schwarz gemischtes Fell
Alter: bis zu 12 Jahren.
Lebensraum: Überall. In Wäldern, Halbwüsten, Küsten und im Hochgebirge. Auch in unseren Städten. Bis zu 3.000 Füchse treiben sich inzwischen allein in Berlin herum.
Nahrung: Bevorzugt Fleisch, allerdings nicht von Gänsen - die sind einem Fuchs zu groß. Doch von Mäusen über Regenwürmer, Schnecken, Heuschrecken, Eidechsen und Fröschen bis hin zu Vögeln ist alles dabei. Auch Beeren, Früchte und Vogeleier stehen auf dem Speiseplan. Also: ein Allesfresser
Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von sieben Wochen bringt das Weibchen bis zu fünf Jungen zur Welt. Sie sind zunächst blind und werden zehn Wochen lang gesäugt.
Besonderheiten: Ein Fuchs ist sehr sportlich: Er kann bis zu fünf Meter weit und zwei Meter hoch springen. Er hat ein sehr feines Gehör und kann Mäuse sogar durch eine Schneedecke hören!
Pia und die kleinen Füchse
Tierreporterin Pia hat Bekanntschaft mit zwei Fuchsbabys gemacht. Die wenige Wochen alten Welpen wurden verwaist und hilflos im Wald gefunden und in eine Rettungsstation für Tiere gebracht. Hier werden sie aufgepäppelt!
Achtung! Schütze dich vor Tollwut und Fuchsbandwurm
Leider kann ein Fuchs gefährliche Krankheiten übertragen. Zum einen die Tollwut - einer Krankheit, die unbehandelt tödlich ist. Zum anderen kann im Darm eines Fuchses ein Bandwurm leben, der auch dem Menschen gefährlich werden kann. Er wird durch winzige Eier aus dem Kot der Tiere weiter getragen.
So schützt du dich:
- Hände weg vor einem Fuchs, der scheinbar zahm auf dich zukommt!
- Alles, was aus dem Garten auf den Tisch kommt, waschen.
- Nach dem Spielen oder Arbeiten im Garten Hände waschen.
- Hände weg von übel riechendem Kot!
- Solltest du auf einen kranken oder toten Fuchs finden - auf freiem Feld zum Beispiel - nicht berühren! Er sollte nur mit Plastikhandschuhen angefasst werden.