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Unsere Heldin der Woche Luise Mast - Erfinderin bei "Jugend forscht"

Mit ihrem Mikroplastikfilter für die Waschmaschine hat die 19-jährige Luise Mast schon verschiedene Preise abgeräumt: zuletzt beim Bundeswettbewerb von "Jugend forscht". Eine "Heldin der Woche", die nicht nur vom Welt verbessern redet, sondern tatkräftig und hartnäckig etwas für die Umwelt tut, bewundern die Kinder der 3b der Fritz-Lutz-Grundschule aus München, die sie ausgewählt haben.

Von: Veronika Baum

Stand: 13.07.2022

Unsere Heldin der Woche: Jugend-forscht-Erfinderin Luise Mast

Nicht nur reden, sondern einfach machen. Wenn wir unseren Planeten noch retten wollen, müssen wir anfangen etwas zu tun - zum Beispiel mit "MiPlaFi 2.0" - einer Erfindung von Luise Mast. Im Rahmen des Wettbewerbs "Jugend forscht" hat die 19-Jährige aus Pfalzgrafenweiler in Baden-Würtemberg einen Mikroplastikfilter für die Waschmaschine entworfen. Dieser Filter, der mit einem speziellen Gewebesack ausgestattet ist, lässt sich in den Ablauf der Waschmaschine einbauen und filtert zuverlässig das Mikroplastik aus dem Abwasser. Mit ihrer Erfindung hat Luise Mast Ende Mai 2022 beim Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" mehrere Preise abgeräumt.

Das Problem: Mikroplastik ist überall

Viele unserer Klamotten enthalten Kunstfasern und diese geben beim Waschen Mikroplastik an das Wasser ab. Auch Wasch- und Duschmittel enthalten manchmal Mikroplastik. Als "Mikroplastik" werden Plastikteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Weil sich Plastik im Wasser nicht auflöst, sondern nur zerrieben wird, taucht Mikroplastik inzwischen fast überall auf: im Boden, im Wasser und in der Luft. Fische und andere Tiere wie Vögel fressen diese winzig kleinen Teilchen. Auch Pflanzen nehmen Mikroplastik über ihre Wurzeln auf. So gelangen die kleinen Teilchen aus Kunststoff über das Wasser und über in Plastik verpackte Lebensmittel und Plastikflaschen in unsere Nahrung und sind bereits im menschlichen Körper nachweisbar.

Jede Woche essen wir eine Kreditkarte

Eigentlich hat Mikroplastik im Körper nichts zu suchen. Doch angeblich isst jeder Mensch unabsichtlich jede Woche etwa fünf Gramm Plastik. Das entspricht in etwa einer Kreditkarte. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass diese Plastiknahrung Folgen für unsere Gesundheit hat. Bislang haben sie vor allem an Tieren geforscht. Mit einfachen Ideen, wie dem Mikroplastikfilter für die Waschmaschine von Luise Mast, können wir unsere Umwelt und uns vor Mikroplastik schützen. Mit ihrer Erfindung kommt der schädliche Kunststoff gar nicht erst ins Wasser.

Der Vorschlag kam von der Klasse 3b der Fritz-Lutz-Grundschule in München-Dagelfing

Die Fritz-Lutz-Grundschule in München-Dagelfing ist eine Umweltschule. An der Schule gibt es immer wieder Umweltaktionen wie "Plastikfasten". Das Thema Mikroplastik beschäftigt die Kinder der Klasse 3b und ihre Lehrerin Claudia Umlauf gerade auch im Heimat- und Sachunterricht. Um die Erkenntnisse aus dem Interview mit Luise Mast noch weiter zu vertiefen, plant die Klasse bald einen Ausflug zu einer Ausstellung im Deutschen Museum.


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