Gefährliche Erderwärmung Was ist eigentlich Klimawandel?
Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände - so langsam bekommen auch wir in Europa die Auswirkungen des "Klimawandels" zu spüren. In der aktuellen Bundesregierung, die seit Herbst 2021 im Amt ist, gibt es zum ersten Mal einen Minister für Klimaschutz: Robert Habeck von der Partei "Die Grünen". Woher kommt der Klimawandel? Wie gefährlich ist er und was können wir Menschen dagegen tun?
Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter?
Immer wieder ist vom "Klimawandel" die Rede. Damit ist die schnelle Erwärmung der Erde gemeint. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, läuft uns bald die Zeit davon und die Folgen können richtig schlimm sein: Das Eis am Nordpol und Südpol könnte schmelzen und der Meeresspiegel langsam ansteigen. Dadurch könnten Inseln und Städte an der Küste überschwemmt werden. Die höheren Temperaturen führen auch zu Hitzewellen, Dürren, Waldbränden und immer mehr Wirbelstürmen. Am Klimawandel sind vor allem wir Menschen mit unserem enormen Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid, kurz CO2, schuld.
Woher kommt der Klimawandel?
Seit die Menschen Fabriken gebaut haben, um darin mit Hilfe von Technik Güter in größerer Menge zu produzieren, werden durch die Fabrikschornsteine schädliche Abgase in die Luft geblasen. Das hat vor ungefähr zweihundert Jahren mit Beginn der so genannten "Industrialisierung" angefangen und ist seitdem immer mehr geworden. Vor knapp einhundert Jahren sind noch die Autos dazugekommen, denn auch aus deren Auspuffen kommt Kohlendioxid. Selbst wenn man den Ausstoß dieser schädlichen Gase jetzt sofort stoppen würde, würde sich die Atmosphäre trotzdem noch Hunderte von Jahren weiter aufheizen.
Was ist der Treibhauseffekt?
Bei den "Fridays-for-Future"-Demonstrationen demonstrieren viele Kinder und Jugendliche für mehr Klimaschutz.
In einem Treibhaus für Pflanzen wird Wärme eingesperrt. Sie kann hinein, aber nicht wieder hinaus. Etwas ähnliches passiert auf unserer Erde. Sonnenstrahlen treffen auf die Erde, zum Beispiel auf ein Meer. Das wirkt wie ein Spiegel, reflektiert die Sonnenstrahlen und schickt sie wieder zurück. Nun ist aber Luft nicht einfach Luft, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Gasen. Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wirken in der Erdatmosphäre wie das Glasdach von einem echten Treibhaus: Die ankommende Sonnenstrahlung lassen sie durch, aber die Strahlen, vor allem die "Wärmestrahlen", die von der Erde zurückkommen, lassen sie nicht durch. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt würde die Durchschnittstemperatur auf der Erde weit unter 0°C liegen.
Warum wird es immer wärmer?
Weil die Menschen in diesen natürlichen Treibhauseffekt eingreifen. Autos, Heizungen und Kraftwerke sorgen dafür, dass immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre kommt. Dann lässt dieses "Luft-Glasdach" immer weniger Wärme weg von der Erde. Außerdem werden große Wälder, vor allem die tropischen Regenwälder in Lateinamerika gefällt. Bäume nehmen Kohlendioxid (CO2) auf und ernähren sich davon, sie bauen den Kohlenstoff (C) in den Stamm und die Blätter ein. Übrig bleibt der Sauerstoff (O2), den wir zum Atmen brauchen. Wenn es aber weniger Bäume gibt, gelangt mehr Kohlendioxid in die Luft, das Glasdach wird dicker. Es gibt noch andere Gase, die dazu beitragen, dass der Treibhauseffekt immer stärker wird (zum Beispiel Methan), aber Kohlendioxid ist am wichtigsten.
Klimawandel gibt es nicht erst seit heute
Seitdem es die Erde gibt mit ihren Kontinenten und Ozeanen, mit ihren Pflanzen und Tieren, hat sich das Klima schon oft verändert - und daran war nicht immer der Mensch schuld. Klima, Menschen, Tiere und Pflanzen auf der Erde beeinflussen sich gegenseitig und verändern sich auch miteinander. Während der Eiszeit in Europa sind viele Menschen verhungert oder haben sich rechtzeitig in wärmere Gebiete gerettet. Diese Klimaveränderung damals hat also große Völkerwanderungen ausgelöst. Dagegen war es vor mehr als tausend Jahren im heute eis- und schneebedeckten Grönland so warm, dass die Menschen anfingen, dieses Land zu besiedeln.
Änderungen für Tiere und Pflanezn
Durch den menschengemachten Klimawandel ändert sich auch der Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Schon jetzt blühen viele Blumen und Bäume früher im Jahr als sonst und die Zugvögel kommen eher zurück aus ihren Winterquartieren. Fische laichen früher und Insekten entwickeln sich schneller. Winterschläfer dagegen bleiben viel zu lang aktiv. Sie werden nicht müde, weil es viel zu lang warm bleibt und auch noch genug zu fressen gibt. Pflanzen und Tiere aus wärmeren trockeneren Klimazonen werden bei uns heimisch. Andere Pflanzen und Tiere werden ihren Lebensraum verlieren und aussterben.
Was kannst du tun?
Energiesparen - und so etwas für den Klimaschutz tun - ist ganz einfach!
- Mach das Licht aus, wenn du in die Pause gehst oder dein Kinderzimmer verlässt.
- Schalte Geräte wie Fernseher und Computer aus und nicht bloß auf "Stand-by".
- Benutze Umweltschutzpapier statt weißem Papier.
- Zieh dich lieber warm an, anstatt im Winter die Heizung aufzudrehen
- Verwende eine Butterbrotdose statt dein Pausebrot in Alufolie zu packen.
- Kaufe statt Getränkedosen lieber Pfandflaschen.
- Iss weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse. Kaufe am besten regionale Produkte.
- Lass dich nicht mit dem Auto in die Schule fahren, sondern geh zu Fuß oder fahr mit dem Roller oder Fahrrad.
- Verreise mit Bus und Bahn und vermeide Flugreisen.
- Bemühe dich, keine Lebensmittel wegzuwerfen.
- Überredet den Hausmeister in eurer Schule, in den Ferien das Heizen nur auf den Frostschutz zu beschränken.
CheXpedition: Baue einen grünen Palast!
Julian checkt, welche Rolle die Materialen beim Hausbau für das Klima spielen und baut zusammen mit Christoph an einem eigenen umweltfreundlichen Haus.
Mehr CheXpeditionen in der ARD-Mediathek
Alle Folgen von Julians abenteuerlicher Reise in die Natur und seinen Versuchen, die Welt ein bisschen besser zu machen, findest du im Bereich "Kinder und Familie" in der ARD-Mediathek (www.ard-mediathek.de).