Ludwig III. Der Millibauer
Eigentlich wollte Ludwig III. gar nicht König werden, weil Bayern zu dieser Zeit viele Probleme hatte. Seine Regentschaft wurde durch den ersten Weltkrieg beendet.
Ludwig der Dritte wollte eigentlich gar nicht König sein. Die Zeiten, in denen ein König genug Geld hatte und schöne Schlösser bauen konnte, waren längst vorbei. Es gab viele Probleme in Bayern, das Volk hatte Hunger, viele waren krank und der erste Weltkrieg stand vor der Tür. Ludwig fuhr lieber mit seinem Auto durchs Land oder ging auf die Jagd, anstatt in der Münchner Residenz zu regieren.
Eigentlich wollte er mit seiner Frau Marie Therese und seinen acht Kindern auf seinem Landgut Leutstetten bei Starnberg leben und dort Bauer sein, denn er hatte Landwirtschaft an der Universität studiert und wollte ganz Bayern zu einem ertragreichen Land der Bauern machen. Darum nennt man ihn auch den "Millibauern".
Bayern und der erste Weltkrieg
Sechs Jahre lang, also von 1913 bis zum 8. November 1918, war er Bayerns König. 1914 mussten die bayerischen Soldaten gegen Frankreich kämpfen. Das war der Beginn des ersten Weltkriegs. 18 Millionen Deutsche, darunter auch viele Bayern, sind in den vier Kriegsjahren gestorben.
Deutschland verlor den Krieg und musste darum viel Geld und Gebiete an die Siegerländer abgeben. Das Volk wollte seinen König loswerden, weil er es in den Krieg geführt hatte. Außerdem wollten die Minister und das Parlament selbst regieren. Darum trafen sich Arbeiter und Bauern am 7. November 1918 auf der Theresienwiese, dort, wo heute das Oktoberfest gefeiert wird.
Kurt Eisner, der wichtigste Mann in der ersten Münchner Sozialdemokratischen Partei, erklärte dort die Monarchie der Wittelsbacher, also der bayerischen Könige, für beendet: "Es lebe der Frieden! Nieder mit der Dynastie!" Das ist eigentlich nichts anderes als eine Revolution. König Ludwig der Dritte ist dann am 8. November 1918 ins Auto gestiegen und nach Schloss Wildenwart bei Rosenheim geflohen. Von da an hatte Bayern nie wieder einen König.