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Leopold Mozart Komponist, Manager und Vater von W. A. Mozart

Er war Komponist, Musiker, Lehrer, Herausgeber von Noten, Reiseleiter und vieles mehr. Und doch ist Leopold Mozart heute vor allem als Vater von Wolfgang Amadeus Mozart bekannt. Tatsächlich hat er für seine "Wunderkinder", Nannerl und Wolfgang Amadeus, alles gegeben.

Von: Sylvia Schreiber

Stand: 14.11.2019 | Archiv

Vater von W. A. Mozart: Wer war eigentlich Leopold Mozart?

Maurer hätte er werden können, Buchbinder wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen, beides gab es in seiner Familie. Aber ausgerechnet Manager, Musiker, Lehrer, Marketingchef, Komponist, Herausgeber von Noten, Reiseveranstalter und dazu auch noch Reiseleiter? Nein, dass Leopold Mozart einmal so viele Berufe haben würde, davon hätte er nicht zu träumen gewagt, als er mit den Nachbarskindern um die Häuser des Augsburger Domviertels zog und sie gemeinsam einen neuen Streich ausheckten.

Lebensdaten

Leopold Mozart kam am 14. November 1719 in Augsburg zur Welt. Am 28. Mai 1787 starb er in Salzburg, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hatte - in den Armen seiner Tochter Nannerl.

Leopold Mozart war ein aufgewecktes und ein sehr neugieriges Kind. Er besuchte die beste Schule von Augsburg und lernte wie der Teufel! Am liebsten spielte er Theater und dazu hatte er auch oft Gelegenheit, denn in der Jesuitenschule, gehörte Singen und Spielen zum täglichen Unterricht, genauso wie Latein und das Studieren der Bibel. Eigentlich sollten aus den kleinen Jesuiten später einmal Geistliche werden, die im Dienste der Kirche stehen würden. 

Von Augsburg nach Salzburg

In diesem Haus in der Getreidegasse in Salzburg lebte die Familie Mozart von 1747 bis 1773.

Auf einen geistlichen Beruf allerdings hatte Leopold Mozart überhaupt keine Lust und so verließ er seine Geburtsstadt und zog nach Salzburg. Um denn Sinn des Lebens zu erforschen! Leopold Mozart studierte Philosophie und obendrein auch noch Jura. Aber bald schon fehlte es ihm an Fleiß, das am Schreibtisch sitzen und studieren riss ihn nicht gerade vom Hocker. Statt pausenlos zu pauken geigte Leopold lieber.

Wegen seiner Faulheit flog Mozart schließlich von der Universität. Mit Hängen und Würgen schaffte er zumindest in Philosophie einen Abschluss. Arbeit bekam er sofort, beim Salzburger Domherren als Geiger und Kammerdiener. Langsam arbeitete er sich hoch zum Vizekapellmeister, ein Stargeiger wurde er jedoch nie. Aber als Komponist mauserte er sich: Die musikalische Schlittenfahrt wurde rasend schnell bekannt, die Bauernhochzeit, seine Kindersinfonie, und vor allem brachte er viele junge Geiger mit seiner Violinschule auf einen guten Weg.

Vater zweier Wunderkinder

Vater Leopold Mozart gibt im November 1763 mit seinen Kindern Nannerl und Wolgang Amadeus ein Konzert in Paris.

Die "Gründliche Violinschule" kam übrigens im selben Jahr zu Welt, wie sein siebtes Kind Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus. Begeistert war er nicht von der Geburt des Kindes, hatte er doch so viel um die Ohren mit seiner Violinschule. Es nervte ihn, dass nun dauernd Ärzte im Haus waren, Hebammen und der ganze Besuch, der das kleine Wolferl bestaunen wollte. Und wer weiß, wie lange sein kleiner Sohn leben würde? Fünf Kinder waren schon gestorben, allein das "Nannerl" hatte überlebt. Jede Geburt eines Kindes war für die Eltern damals mit Todesängsten verbunden. Viele Kinder starben noch als Säuglinge.

Und doch schloss Leopold den Wolfgangus schnell ins Herz, dieses Kind, das einmal Vater Leopolds ganzes gemütliches Leben auf den Kopf stellen würde mit seiner musikalischen Begabung: Durch halb Europa, von Fürstenhof zu Fürstenhof, kutschierte Leopold mit seinen beiden Wunderkindern. Vor allem das Wolferl wurde richtig berühmt als gnadenlos guter Geiger und prima Pianist. Komponieren konnte er auch schon beachtlich, Sinfonien, Opern, Klavierstücke! 

Alles für die Kinder

Eigentlich war Leopold Mozart auch selbst ein bedeutender Komponist. Doch Leopold Mozart gab für seine beiden Kind den eigenen Beruf mehr oder weniger auf, zum Komponieren blieb ihm kaum mehr Zeit, die Violinschule ließ er links liegen. Plötzlich entwickelte er ganz andere Talente: Er wurde zu einer Art Agent, einem Manager für seinen Sohn und das lange, bevor diese Berufsbezeichnung erfunden wurde!

Hätte Leopold Mozart nicht auf seine eigene Karriere verzichtet, dann wäre sein Sohn Wolfgang Amadeus Mozart bestimmt nicht der berühmteste Komponist der Welt geworden. Das enge Verhältnis zwischen Vater und Sohn kühlte in späteren Jahren merklich ab - aber das ist eine andere, nämlich Wolfgang Amadeus Mozarts Geschichte ...


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