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Papagei Bunter Vogel mit Sprachtalent

Ihre Federn leuchten oft in tollen, knalligen Farben: Blau, Grün, Rot, Gelb. Insgesamt gibt es rund 350 verschiedene Arten. Papageien leben auf fast allen Erdteilen. Nur in Europa gibt es diese Vögel nicht. Doch Papageien und Wellensittiche sind bei uns als Haustiere sehr beliebt. Wie und warum lernen Papageien sprechen?

Von: Alex Naumann und Veronika Baum

Stand: 27.06.2022

Ein Ara flattert bei einem Pressetermin zur Inventur im Erlebnis-Zoo Hannover. Bei der jährliche Inventur hat das Zoo-Team in tagelanger Zählarbeit den genauen Bestand an Tieren ermittelt. | Bild: dpa-Bildfunk/Julian Stratenschulte

Papageienvögel - wie Aras, Loris, Kakadus und Sittiche - sind sehr gesellige Tiere und sollten auch in Gefangenschaft niemals alleine gehalten werden. Sie brauchen die Gesellschaft von Artgenossen. In freier Natur sieht man Gruppen von 20 bis 30 Tieren, hat aber auch schon riesige Schwärme aus bis zu 5.000 Wellensittichen gezählt. Untereinander zwitschern und pfeifen Papageien übrigens auf "Papageiisch". Richtige Wörter benutzen sie nur, wenn Menschen mit ihnen reden. Sprechen können Papageien, weil sie eine dicke Zunge und einen Stimmkopf (so etwas ähnliches wie unser Kehlkopf) besitzen. Allerdings haben sie keine Lippen und reden daher oft etwas undeutlich.

Papageien von klein bis groß

Sonnensittiche werden 30 Zentimeter groß. Leider wird auch der Bestand der schönen Vögel aus Südamerika schon als "gefährdet" eingestuft.

Papageien gibt es in Australien, Afrika, Südamerika, Asien - und auf ein paar Südseeinseln. Der kleinste Vogel ist der nur acht Zentimeter große, hellgrüne Spechtpapagei aus Neuguinea. Er ist nur so groß wie ein Spatz. Der Größte ist der blaue Hyazinth-Ara, der im südamerikanischen Regenwald zu Hause ist: Er misst von der Kopf- bis zur Schwanzspitze fast einen Meter - das ist ungefähr der Abstand vom Boden bis zur Türklinke.

Tierreporterin Anna hat in Brasilien Bekanntschaft mit einem prächtigen Hyazinth-Ara-Pärchen gemacht, das hier seit 13 Jahren nistet.

Pfeifen und Krächzen: Was Papageien in freier Wildnis "reden"

Der Graupapagei ist gar nicht nur Grau, sondern hat feuerrote Schwanzfedern.

Zunächst einmal: Nicht alle Papageien können sprechen. Nur manche Arten wollen und können es lernen. Das hängt auch davon ab, wie beweglich ihre Zunge ist. Ganz besonders geschickt stellen sich Graupapageien an.

Wenn Papageien im Urwald leben, kann es passieren, dass sie plötzlich die Laute anderer Tiere selbst erzeugen – wie eine Fremdsprache. Das kann manchmal ganz schön verwirrend sein. Zum Beispiel, wenn sie von einem gefährlichen Tier den Drohruf nachmachen. So verunsichern und ärgern sie einfach gerne mal ihre Nachbarn. Papageien haben großen Spaß daran, fremde Geräusche nachzumachen.

Sprechenlernen in "Gefangenschaft"

Tierreporterin Anna hat schon Graupapageien getroffen und viel Wissenswertes über ihre Pflege erfahren. Schau dir die Folge "Graupapagei" an.

Wenn ein Papagei als Haustier bei uns lebt, dann versucht es, unsere Sprache zu sprechen. Das bedeutet, dass der Vogel einzelne Wörter, die er oft hört, nachplappert – allerdings ohne zu wissen, was er sagt. Sein Ziel ist es, Zuwendung und eine Belohnung zu bekommen. Wenn du ins Zimmer kommst und der Papagei begrüßt dich mit "Hallo", dann freust du dich bestimmt und gibst ihm etwas zu fressen, was er besonders gerne mag. Dabei ist es ihm egal, ob er eine freundliche Begrüßung oder – was auch häufig vorkommt – ein Schimpfwort nachgeplappert hat.

Gibt es Wörter, die sich mit einem Papageienschnabel nicht so leicht sagen lassen? Hör in Annas-Podcast über Papageien rein und finde es gemeinsam mit ihr heraus!

Anna und die wilden Tiere: Papageien

Papageien ahmen gerne Geräusche nach

Wer einem Papagei das Sprechen beibringen will, braucht Geduld - und Futter zur Belohnung.

Papageien, die bei Menschen wohnen, machen die menschliche Stimme genauso nach wie Telefonklingeln, Tellerquietschen oder Wasserplätschern. Gerade Graupapageien sind sehr intelligent: Sie merken, welche Geräusche besonders viel Aufsehen erregen, und sie wissen, welche Geräusche zu welchen Situationen passen. So kann es passieren, dass das Telefon klingelt und der Papagei "Hallo" sagt, noch bevor du selbst überhaupt den Hörer abnehmen konntest. Oder wenn du dir Schuhe und Jacke anziehst, um raus zu gehen, ertönt ein höfliches "Tschau".

Steckbrief Papagei

Name: Papagei
Lateinischer Name: Psittaciformes (Papageienvögel)
Klasse: Vögel
Größe: von 10 bis 100 Zentimeter
Gewicht: von 12 Gramm bis 1,5 Kilogramm
Alter: 20 - 30 Jahre, in Gefangenschaft können Aras bis zu 100 Jahre alt werden.
Aussehen: Die Federn der Papageien kommen in allen Farben vor. Es gibt auch weiße (Weißhauben-Kakadu) oder schwarze Tiere (Rabenkakadu)
Lebensraum: Savannen, Regenwälder, Flussufer, Gebirge
Lieblingsessen: Obst, Gemüse, Samen, Blätter, Wurzeln, Insekten. Loris trinken mit ihrem Schnabel auch Nektar.
Feinde: Raubvögel und Raubkatzen
Fortpflanzung: Im Alter von 3 bis 5 Jahren werden Papageien geschlechtsreif. Sie brüten meist in Baumhölen zwischen 21 und 28 Tage lang ein Gelege mit 2 bis 4 Eiern aus.
Bestand: Einige Papageienarten sind vom Aussterben bedroht, da ihr Lebensraum bedroht ist.
Besonderheiten: Papageien gehören neben den Raben zu den intelligentesten Vögeln. Sie benutzen beispielsweise kleine Stöckchen als Werkzeug, um an schwer erreichbares Futter zu kommen.

Zeig her deine Füße, zeig her deinen Schnabel!

Alle Papageienvögel haben einen besonderen Kletterfuß mit vier Zehen: Dabei zeigen zwei Zehen nach vorne und zwei Zehen nach hinten. Das ist sehr praktisch zum Klettern - oder zum "Abhängen". So wie der leuchtend grüne Fledermauspapagei. Er lebt in Asien und kann sich mit seinen Füßen kopfüber an einen Ast hängen und schlafen.

Die zweite Besonderheit der Vögel ist ihr Schnabel. Hier stecken auch die größten Unterschiede zwischen den verschiedenen Papageienarten. Es gibt Papageien, zum Beispiel die großen Aras, die einen richtigen Sägeschnabel haben. Mit der rauen Innenseite ihrer Schnäbel können sie die Schalen der härtesten Nüsse aufsägen und kommen so an ihre Leibspeise. Andere Papageien, wie die Wellensittiche, haben diesen Sägeschnabel nicht. Deswegen picken sie lieber an einer Hirsenähre herum. Alle Papageien sind sehr geschickt beim Fressen. Sie können mit ihrem Schnabel sogar Weizenkörner schälen.

Freunde und Partner fürs Leben

Zwei Rosenköpfchen - eine Papageienart aus Afrika. Ihre Gattung heißt die "Unzertrennlichen" - das sagt wohl alles, oder?

Papageien sind nicht nur sehr gesellig, ein Pärchen bleibt sein ganzes Leben lang zusammen. Der Partner ist für einen Papageien das Wichtigste. Das zeigt sich auch in einer Eigenart der meisten Papageien. Solange die Papageien-Mama sich um die Papageienkinder in ihrem Nest kümmern muss, geht der Papa auf Nahrungssuche und füttert nicht nur seine Kinder, sondern auch seine Frau, damit sie zu Hause bleiben kann.


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