Übersetzung von "Mein Kampf": Wo Hitlers Sprache heute weiterwirkt
"Remigration", "Wir werden sie jagen", "Systempresse" und Immigranten als "Ungeziefer", das es "auszurotten" gilt: In Europa wie auch in Übersee sind demagogische Reden und nationalsozialistisches Vokabular in den politischen Diskurs zurückgekehrt. Der Übersetzer Olivier Mannoni kennt sich damit aus: Er hat viele Werke zur NS-Zeit ins Französische übertragen - darunter die gut 700 Seiten von "Mein Kampf". Die Herausforderung: Für eine kritische Ausgabe sollte er Hitlers konfusen Sprachstil nicht glätten, sondern wortwörtlich ins Französische übersetzen. Mehr als acht Jahre hat dieser Prozess gedauert, und er war begleitet von einer hitzigen gesellschaftlichen Debatte. Über diese Erfahrung hat Olivier Mannoni einen Essay geschrieben: In "Hitler übersetzen" geht es um die Frage, wie man mit emblematischen NS-Texten umgehen soll - und auch: Was man aus ihnen lernen kann.