Silvester-Feuerwerk Viele Verbotszonen in Bayern
An vielen Orten in Bayern gibt es ein Böllerverbot. Vor allem wegen der Gefahren für historische Gebäude. An vielen zentralen Orten eskaliert die Knallerei zum Jahreswechsel immer mehr.
An vielen Orten in Bayern gibt es ein Böllerverbot. Vor allem wegen der Gefahren für historische Gebäude. An vielen zentralen Orten eskaliert die Knallerei zum Jahreswechsel immer mehr.
Bild: picture-alliance/dpa
Jedes Jahr um 0 Uhr das gleiche Bild in Kaufbeuren. Die Spittelmühlkreuzung verwandelt sich in ein regelrechtes Kriegsgebiet. Vielen wird die Böllerei zum Jahreswechsel zu viel.
"Da ist zu viel los! Da ist mir meine Gesundheit zu schade."
Kaufbeurer Bürger
Marcus da Gloria Martins Bild: picture-alliance/dpa
Es kommt immer wieder vor, dass Raketen im vermeintlichen Spaß auf andere Feiernde geschossen oder Böller in die Menge geworfen werden. Wer das macht, muss bei Verletzungen mit einer Freiheitsstrafe rechnen, sagt der Münchner Polizeisprecher Martin da Gloria Martins.
"Derjenige, der so etwas macht, wird sofort von uns festgenommen. Für den ist die Silvesternacht definitiv vorbei."
Marcus da Gloria Martins, Polizei München
Trotzdem hält die Polizei in München nichts von einem generellen Feuerwerksverbot. Aus Sicht der Beamten sollen die Menschen in Bayern feiern und ihrer Lebensfreude zum neuen Jahr auch mit Feuerwerk zum Ausdruck verhelfen - innerhalb der gesetzlichen Regeln.
Es gibt einige gesetzliche Einschränkungen. Böller und Raketen sind rund um Kirchen, Krankenhäuser und Altersheime tabu. Wer trotzdem böllert, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen. Auch in der Nähe von Reetdächern und Fachwerkshäusern müssen Tischfeuerwerk und Wunderkerze reichen.
Blick auf Straubing Bild: Stadt Straubing
In Straubing gilt heuer erstmals ein Feuerwerksverbot in der Innenstadt. Die Stadt ist immer noch traumatisiert vom Brand des Rathauses im November. Historische Gebäude sind besonders gefährdet, durch Feuerwerk in Brand zu geraten. Deshalb gilt in der Nähe solcher Bauten ein striktes Feuerwerksverbot.
"Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger wirklich, sich daran zu halten, damit wir uns noch länger an unseren Kulturdenkmälern erfreuen können."
Cordula Mauß, Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung
So ist zum Beispiel rund um die Nürnberger Burg und auf der Burg Trausnitz in Landshut Feuerwerk verboten. Auch am Schloss Nymphenburg in München, an der Burg Burghausen, dem Bamberger Domplatz oder am Residenzplatz in Würzburg darf nicht gezündelt werden.
Dachstuhl eines denkmalgeschützten Hauses Bild: BR
Trotz Verbots wollen die Mitarbeiter der Schlösserverwaltung vielerorts auf Nummer sicher gehen. Sie kontrollieren noch in der Nacht viele Dachböden, ob nicht doch irgendwo durch eine Rakete ein Glutnest entstanden ist.
In den Berchtesgadener Alpen Bild: BR/nautilusfilm
Wegen der anhaltend trockenen Witterung und dem Fehlen einer durchgehenden Schneedecke herrscht im Landkreis Berchtesgadener Land eine hohe Flächen- und Waldbrandgefahr. Aus diesem Grund verbietet das Landratsamt für Silvester und Neujahr die Nutzung von Feuerwerkskörpern am beliebten Aussichtspunkt Roßfeld inklusive Skigebiet.
Bild: BR; Christian Riedl
Ruhig am Himmel soll es dieses Jahr in Ramsau bleiben. Ein umweltbewusster Hotelier hat einen Böller-Verzicht initiiert, an dem sich alle Vereine im Dorf beteiligen. Die hohe Feinstaubbelastung durch das Feuerwerk passe einfach nicht mehr zu einem Luftkurort und Bergsteigerdorf. Stattdessen will man im Dorf das Geld für Böller an Erdbebenopfer in Italien spenden. Schießen sollen in Ramsau dann nur noch die traditionellen Berchtesgadener Böllerschützen.