Jetzt Vanilla Whitey En Vogue

Info Der Kölner Whitey En Vogue vereint zwei seiner Leidenschaften: Tagsüber hört er gerne Rap und feiert nachts zu Techno. In “Vanilla” (2020) liefert er dabei einen ziemlich tanzbaren Song mit sommerlichen Vibes.

Alter, sind wir alt Zehn Songs, die 2018 zehn Jahre alt werden

Auch wenn man sich grad fresher als jeder Hipster-Sneaker fühlt - es gibt diese Momente, da fühlt man sich einfach nur alt, alt, alt. Schuld sind oft Listen wie diese hier.

Von: Benjamin Kanthak

Stand: 17.01.2018 | Archiv

1. Beyoncé – Single Ladies (Put a Ring on it)

Auch Beyoncés drittes Solo Album "I am… Sasha Fierce" erreichte Platz 1, Doppel-Platinstatus und enthielt außerdem eine Geheimnachricht in Form des Songs "Single Ladies". 2008 heirateten Beyoncé und Jay-Z heimlich und der Track wird als verklausulierte Eheankündigung der beiden gesehen. Queen Bey war zu dem Zeitpunkt auf dem absoluten kommerziellen Peak angekommen - seit Veröffentlichung ihres Solodebüts fünf Jahre zuvor hatte sie schlappe 30 Millionen Alben verkauft.

2. Coldplay - Viva La Vida

Abgesehen davon, dass dieser Song auch noch in 50 Jahren bei fast jedem Sport-Großereignis laufen wird, bildet es auch den Beginn einer neuen Ära der Band. Das Album "Viva la Vida or Death and All His Friends" war das erste, das Coldplay zusammen mit dem Produzenten Brian Eno aufgenommen hatten – genau wie jedes weitere bis heute. Der US-Gitarrist Joe Satriani bezichtigte die Band, sich für ihren Song bei einem seiner Songs bedient zu haben, scheiterte am Ende aber vor Gericht mit seiner Plagiatsklage. 

3. Bon Iver – Skinny Love

Bon Iver steht für den Beginn der Ära des Indie-Folk wie vielleicht kein Zweiter. Der Typ sah aus wie ein bärtiger Waldschrat und lieferte neben dem Lo-Fi-Album "For Emma Forever Ago" auch gleich noch eine der meisterzählten Bandgeschichten der Nullerjahre: Ein authentischer Typ in einer schweren Phase lebt in einer einsamen Hütte im Wald und nimmt dort ein rohes und unglaublich melancholisches Album auf, mit dem er persönlichen Geschichten und Erlebnisse verarbeitet.

Bon Iver sollte man unbedingt weiter abfeiern – den durch ihn mit ausgelösten "Authentizitätswahn" im Popbusiness eher weniger.

4. Empire of the Sun – Walking On A Dream

Nicht nur die Achtziger und Neunziger waren bunt. Neben Coldplay hatte auch das australische Duo Empire of the Sun strahlende Farben für sich entdeckt. Neben dem Paradiesvogellook stand die Band aber für einen fluffigen Elektropop-Sound, der es von Sydneys Strandparties um die ganze Welt geschafft hat. "Walking On A Dream" war die erste Single und der größte Hit vom gleichnamigen Debütalbum.

5. The Ting Tings – That's Not My Name

Wenn es ein Newcomer schafft, 2008 mit der Debütsingle Madonna vom ersten Platz der UK-Charts zu verdrängen, dann muss es ein Wahnsinnshit sein. Genau das war "That's Not My Name“ des britischen Duos The Ting Tings. Dass ihr Song immer wieder für Werbung und Filmsoundtracks hergenommen wurde, hat dabei definitiv geholfen und zusätzlich die Kasse klingeln lassen. Danach ging nicht mehr all zu viel.

6. Vampire Weekend – A-Punk

Vampire Weekend stehen stellvertretend für den Wandel des Indie-Rock Ende der Nuller-Jahre. Die vier ehemaligen Studenten aus Brooklyn schafften es mit ihrem Sound zwischen Indie, Afrobeat und Weltmusik eine loyale Fanbasis aufzubauen. Spätestens seit einem Auftritt beim ehemaligen Late-Night-Talker David Letterman in nerdigen Sweatern wurde der Song "A-Punk" größer, als es sich die vier New Yorker träumen lassen hätten. Die folgenden Alben schafften es alle auf Platz 1 der Charts und die Kritiker lagen der Band eh schon seit ihrem Debüt zu Füßen. Dieses Jahr soll endlich das vierte Album erscheinen.

7. Lil Wayne – A Milli

Mitte 2000 war Lil Wayne der heißeste HipHop-Artist der Welt und sein Album "Tha Carter III" ist bis heute der Höhepunkt seiner Karriere. Das lag auch an dem Bangertrack "A Milli", der von Producer Bangladesh produziert wurde und für den dieser angeblich bis heute vom Label "Cash Money" keinen Cent gesehen hat. Es folgte noch ein viertes Carter-Album und ein endloser Streit mit dem Labelchef Birdmann. Sein musikalisches Vermächtnis hatte Lil Wayne da aber schon gesichert.

Der Song "A Milli" wurde laut dem Rapper gleich im ersten Versuch aufgenommen und sämtliche Strophen sind Freestyles, da Lil Wayne damals schon keine Texte mehr aufschrieb, sondern im Kopf seine Zeilen baute.

8. Bloc Party - Signs

Was macht man als Künstler, wenn die ersten beiden Alben auf Anhieb Instant Classics geworden sind? Aufhören? Am Druck des dritten Albums zugrunde gehen? Oder völlig befreit aufspielen und sich ein Stück weit neu erfinden? Bloc Party hatten sich 2008 für die letzte Variante entschieden. Kommerziell konnte das Album "Intimacy" nicht an die Vorgänger anknüpfen. Dafür lieferte es den Song "Signs" und die Erkenntnis, dass der alte Indie-Rock-Sound ausgedient hatte und von Synthies und Elektronika abgelöst wurde.

9. Lady Gaga – Poker Face

Bei Lady Gaga wusste man anfangs nicht, ob es sich um einen Marketing-Gag handelte oder man es mit einer der genialsten Popmusikerinnen unserer Zeit zu tun hatte. Millionen verkaufte Alben später ist die Sache klar, auch wenn die Sängerin nicht wie von vielen Kritikern angekündigt größer als Madonna wurde. Für vier Jahre gab es weltweit keinen weiblichen Popstar, der präsenter war als Lady Gaga und der Titel ihres Debütalbum "The Fame" hätte nicht besser passen können. Einer der Gründe war der Song "Poker Face", der mit über 14 Millionen verkauften Einheiten einer der erfolgreichsten Tracks aller Zeiten ist.

10. Kings of Leon – Sex on Fire

Kings of Leon sind Anfang 2000 als Retroband zeitgleich mit anderen Acts wie Jet berühmt geworden. Doch während viele der damaligen Mitstreiter als One-Hit-Wonder in Erinnerung bleiben, hatte es das Quartett aus Tennessee 2008 geschafft, sich mit ihrer Platte "Only By The Night" und dem Song "Sex On Fire" neu zu erfinden. Die Platte machte aus der Rockband eine Stadionrockband und bestätigte das Klischee 'sex sells'. Trotzdem ist das Lied immer noch eine ultimative Hymne, zu der wir wohl noch lange nachts im Club mit den Armen in der Luft den Refrain mitgröhlen und uns parallel fragen, was zur Hölle wir da eigentlich gerade tun.

Sendung: Filter vom 17. Januar 2018 ab 15 Uhr