“Free The Nipple” falsch verstanden Der "Rolling Stone" zensiert keine Transgender-Nippel
In einem Artikel über die transsexuelle Against-Me!-Sängerin Laura Jane Grace verwendet der Rolling Stone ein Nacktfoto, verzichtet aber auf die intern übliche Zensierung des Bildes. Dafür hagelts Kritik.
Fotos von nackten Musikerinnen und Musikern haben beim Musikmagazin "Rolling Stone" Tradition. Zuletzt wurde Punk-Rockerin Laura Jane Grace mit einem Aktfoto porträtiert. Sie ist trans und der Artikel vom "Rolling Stone" dreht sich darum, wie sich Laura Janes Leben durch die Geschlechtsangleichung verändert hat. Er wird von eben jenem Foto begleitet, auf dem sie sich oben ohne in einer Badewanne räkelt. Eigentlich ist ein Nackt-Foto von einer Trans-Frau nur konsequent.
Das Problem ist allerdings: Der "Rolling Stone" verzichtet bei dem Bild auf die Zensierung der Brustwarzen. Sonst werden bei Frauen üblicherweise die Geschlechtsteile geblurrt, verpixelt oder Balken drüber gelegt.
Das ist besonders Heather Gabel, der Ex-Frau von Grace, aufgestoßen. Sie beschwert sich auf Facebook: "Für mich macht es den Anschein, als mache [der "Rolling Stone"] willkürliche Unterschiede zwischen transsexuellen und nicht-transsexuellen Frauen. […] Es ist ein alarmierendes Beispiel für falsch laufende Geschlechterzuordnung, Geschlechterungleichheit und ein Schlag ins Gesicht für jeden, der in seiner geschlechtlichen Identität respektiert werden möchte."
Gabel beschuldigt das Magazin außerdem, den Artikel mit boulevardesken Mitteln und falschen Sachverhalten aufgebauscht zu haben. Sich selbst fühlt sie in dem Artikel völlig falsch verstanden und die ganze Geschichte rund um Laura Jane Grace falsch erzählt.
Laura Jane Grace hat sich zu der Debatte noch gar nicht geäußert. Es ist auch ziemlich unwahrscheinlich, dass sie die Geschichte überhaupt kommentiert. Über ihr Trans-Dasein redet sie nämlich ziemlich ungern, einfach weil es für sie kein Thema ist. Sie fühlt sich als Frau - und damit hat sich die Sache.