"Tumult" von MEUTE Fünf Techno-Klassiker, die MEUTE auf ihrem Debütalbum covern und die jeder kennen sollte
Make Blasmusik great again: Die Hamburger Marching-Band MEUTE trötet und flötet Technoklassiker in Fußgängerzonen und auf Festivalbühnen - jetzt erscheint ihr Debütalbum "Tumult". Aber was spielen die da überhaupt für Songs?
Sie haben von Tuten und Blasen eindeutig Ahnung: Der Hamburger Techno-Spielmannszug MEUTE erfindet mit seinen Guerilla-Gigs auf Festival-Campingplätzen sowie in Fußgängerzonen und U-Bahn-Abteilen die Blasmusik neu – und landet einen viralen Hit nach dem anderen. Nix mit Humpta-Humpta-Alpenkitsch, die zwölf Musiker um Bandleader Thomas Burhorn covern in roten Uniformen Technoklassiker aus den letzten 20 Jahren. Aber was sind das eigentlich für Tracks, die einem aus der letzten Nacht im Club irgendwie so bekannt vorkommen und von MEUTE durch den Fleischwolf gedreht werden?
Ihre Neuinterpretationen von "Rej“, "Mental Help“ und "Kerberos“ klingen dann so wuchtig und organisch, als wären die Stücke genau für ein Bläser-Arrangement geschrieben worden. Wir stellen euch fünf Technoklassiker vor, die MEUTE auf ihrem Debütalbum "Tumult" umgearbeitet haben und im Dezember beim PULS Festival in Erlangen und München live präsentieren werden - feinstes Raver-Fachwissen.
1. Laurent Garnier - The Man With The Red Face (2000)
Gleich der Opener auf ihrem Album "Tumult" ist ein Rework des French-House-Klassikers "The Man With The Red Face". Elektro-Clash-Mastermind Laurent Garnier, der als einer der einflussreichsten Visionäre der elektronischen Musik in Frankreich gilt, schuf um die Jahrtausendwende zusammen mit Daft Punk und Vitalic den typischen Paris-Sound. Er sagte in einem Interview mit Resident Adivisor einmal selbst über sich:
"By the time I was ten years old my bedroom looked like a nightclub. There were strobes, multi-coloured flashing lights, a disco ball, a DJ booth and a dance floor. When I switched on my equipment hundreds of tiny white lights would flit across my bedroom ceiling and walls. I switched on my disco ball every night. I only dreamt of one thing: making people dance."
Laurent Garnier - Resident Advisor
Spätere DJ- und Producer-Epigonen wie Justice, Boys Noize und die Ed-Banger-Gang stehen bis heute auf den Schultern dieses Giganten. Das Saxophon-Sample und die Acid-Jazz-Patterns in "The Man With The Red Face" feiern Funk wie Loveparade-Rave gleichermaßen. Ein Track wie gemacht wie für das Zwölf-Mann-Orchester von MEUTE.
2. Trentemøller - Miss You
Der fünfte Song auf dem Album des Hamburger Spielmannszugs nimmt sich "Miss You" von Trentemøller an. Der atmosphärische, schwerelose Track aus dem Jahr 2008 zeigt den dänischen Produzenten und DJ auf dem Höhepunkt seines Schaffens - der dichte, zarte Technoklassiker verzichtet gänzlich auf Drums oder Percussion-Elemente. Ein Kommentar unter dem mittlerweile 13-millionenfach-geklickten YouTube-Clip beschreibt die Stimmung perfekt: "This sounds like something the Universe would be born to."
3. Âme - REJ
Kristian Beyer und Frank Wiedemann sind Âme - ihr Track "REJ" aus dem Jahr 2004 gilt als eines der wichtigen Schlüsselwerke einer neuen Spielart des Deep-House. MEUTE wurden mit ihrem Rework der Berliner Innervisions-Gründer 2016 zu viralen Stars - ihre Version des Songs, eingespielt in einer deutschen Fußgängerzone, war vor einigen Monaten der Durchbruch des Blasmusik-Kollektivs. Das Stück von Beyer und Wiedemann öffnete das Genre Minimal-Techno vor 13 Jahren - die Bläser-Samples wirken jetzt, im MEUTE-Mix, noch organischer und treibender.
4. Stephan Bodzin & Marc Romboy - Kerberos
Zwölf Männer in roter Uniform tauchten 2016 auf einem Festival-Campingplatz auf und spielten eine Guerilla-Blasmusik-Version von Stephan Bodzins Techno-Brett "Kerberos" von 2014 - das Video dieses spontanen Auftritts ging viral. MEUTE haben ihre Version des dunklen Stampfers natürlich auch auf ihr Debütalbum "Tumult" gepackt. Seither touren die Hamburger Musiker über deutsche wie internationale Festivals und spielen sogar auf Bühnen (!). Das mächtige Wummern von Bodzin und Romboy steht der Blaskapelle ganz ausgezeichnet!
5. Frankey & Sandrino - Acamar
Von 2015 ist das Tropical-House-Monster "Acamar" von Frankey & Sandrino. MEUTE entdeckten das klackernde und wobbelnde Stück, das auf Innervisions erschienen ist, und machten es zu ihrer aktuellen Single. Der spannendste Technotrack von 2015, der jede Kritikerrangliste dieses Jahres anführte, ist um diese so ikonischen drei langgezogenen Synthie-Noten herum aufgebaut. Das majestätische Stück fand für einige Monate seinen Platz in jedem DJ-Set - von Solomun, Andhim über Sven Väth zu Dixon.
.... und wir hätten noch einen Wunsch für das zweite Album:
Sendung: Filter vom 13.10.2017 ab 15 Uhr