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SXSW Festival 2014 Die wichtigsten Fakten zur Coolness-Messe

Es ist eines der größten und angesagtesten Festivals der Welt: Das South By Southwest im texanischen Austin. Neben aufstrebenden Stars und neuen Trends bringt die riesige Hype-Veranstaltung aber auch viele Kuriositäten hervor.

Von: Lili Ruge

Stand: 12.03.2014 | Archiv

SXSW-Festival | Bild: BR

Das South By Southwest gilt als Trendschmiede der Musikindustrie: Für viele Bands führte erst ein Auftritt auf dem legendären Festival zum großen Durchbruch. Die legendäre Teenieband Hanson trat etwa 1996 beim SXSW als Straßenband auf - und wurde prompt von ihrem späteren Manager entdeckt.

Zehn Jahre später wurde in Austin der damals noch recht unbekannte James Blunt von der Produzentin Linda Perry entdeckt. Heute kennt fast jeder seinen Namen. Auch die White Stripes waren noch ganz kleine White Stripes, als sie 2001 für das SXSW-Kennerpublikum spielten. Der Auftritt gilt als Grundstein des Erfolges ihres Albums "White  Blood Cells". Der Rest ist Geschichte.

Heute ist beim SXSW alles ein paar Nummern größer noch vor ein paar Jahren. Die kleinen Newcomer-Bands treten immer mehr in den Hintergrund, stattdessen führen die große Labels ihre Zugpferde vor - das sorgt auch für Kritik aus der Szene: "Das SXSW ist zum Maketing-Festival für die Industrie geworden.", sagt deshalb Jeff Klein, Sänger der Band My Jerusalem aus Austin.

Trotzdem: Während auf den großen Bühnen Leute wie Lady Gaga oder Jay-Z und Kanye West spielen, treiben sich die Talentscouts und Journalisten bei den vielen kleinen Bühnen herum, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Ding.

Das SXSW setzt Trends - und das nicht nur musikalisch. 2006 wurde beim Festival der Nachrichtendienst Twitter zum ersten Mal einem großen Publikum vorgestellt, drei Jahre später wurde das Festival genutzt, um Foursquare einzuführen. Beide Dienste sind aus unserem täglichen Leben heute kaum mehr wegzudenken. Neben aufstrebenden Stars und neuen Hypes bringt die riesige Coolness-Messe aber auch einen Haufen kuriose Geschichten hervor.

Das Festival der Kuriositäten

Kofelgschroa | Bild: Sonja Herpich zum Artikel Interview // Kofelgschroa Guerilla-Kapelle beim SXSW

Gekommen, um zu spielen: Die Oberammergauer Band Kofelgschroa steht für schöne Songs mit Blasinstrumenten und tiefboarischem Dialekt. Jetzt reisten die vier Männer auf eigene Faust nach Texas zum SXSW Festival. Als Straßenband. [mehr]

In Austin ist man sehr stolz darauf, unangepasst und etwas seltsam zu sein. Passend dazu gibt es auch auf dem South By Southwest ein paar Kuriositäten: Für Festivalbesucher, die morgens schon fit sind, gibt es jeden Tag eine Stunde Gruppenyoga. So startet man ausgeglichen in den Veranstaltungs-Marathon.

SXSW-Veteranen empfehlen sich gegenseitig, eine Menge Vitaminpillen aufs Festival mitzunehmen. Der Grund: Leute aus der ganzen Welt sind auf dem Gelände unterwegs und alle bringen ihre landestypischen Bakterien mit. Gegen die wappnet man am besten rechtzeitig sein Immunsystem. Wer gesund bleibt, kann auf der Coolness-Messe übrigens schmarotzen, wie die Profis: Für alle Hardcore-Sparfüchse zählt ein spezieller Guide die Veranstaltungen auf, bei denen man gratis Essen bekommt.

Das SXSW in Zahlen

Dave Grohl beim SXSW 2013

Beim ersten South By Southwest spielten noch 172 Bands vor rund 700 Zuschauern. Seitdem wurde der Hype um das Festival immer größer. Dieses Jahr spielen unglaubliche 2.200 Bands vor 48.000 registrierten Besuchern. Ein Besucher, der also jede Band sehen möchte, hätte für jeden Auftritt dementsprechend wenig Zeit: Bei 12 Stunden pro Tag bleiben ca. zwei Minuten pro Show.

Für Austin ist die hippe Musik- und Medienkonferenz ein riesiger Wirtschaftsfaktor. Mehr als 200 Millionen Dollar (146 Millionen Euro) spülte das SXSW 2013 innerhalb von zehn Tagen in die Stadt. Musik macht Müll: 2012 zählte die Stadt Austin knapp 70 Tonnen Müll, die vom Festivalgelände geräumt werden mussten.

Während der Technologiekonferenz "SXSW Interactive" in 2012, wurden im Schnitt 4,7 Tweets pro Minute abgesetzt, das macht 33.860 Tweets innerhalb von fünf Tagen. Das teuerste All-Area-Ticket kostet knapp 1700 Dollar, die günstigste Karte gibt es für gute 600 Dollar. Für Leute, denen der Spaß zu teuer ist, gibt es aber die Möglichkeit, ohne Bezahlung auf dem Festival zu arbeiten und dafür ein Ticket zu kassieren.


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