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Interview // Kofelgschroa Guerilla-Kapelle beim SXSW

Gekommen, um zu spielen: Die Oberammergauer Band Kofelgschroa steht für schöne Songs mit Blasinstrumenten und tiefboarischem Dialekt. Jetzt reisten die vier Männer auf eigene Faust nach Texas zum SXSW Festival. Als Straßenband.

Von: Laury Reichart

Stand: 12.03.2014 | Archiv

Kofelgschroa | Bild: Sonja Herpich

Wir haben durch Zufall rausgefunden, dass ihr nach Austin zum SXSW gefahren seid. Ist das eine offizielle Angelegenheit?

Max Pongratz von Kofelgschroa: Nein, eher privat, ausschließlich eigentlich.

Ihr spielt auf eigene Faust in Austin. Als Straßenband?

Ja, genau. Downtown waren wir gestern unterwegs. An so Ecken, wo’s ein bisschen ruhiger ist, da hocken wir uns dann hin und spielen einfach.

Habt ihr das schon öfter gemacht?

Das erste Mal haben Matthias und ich einen Trip durch Osteuropa gemacht. Früher haben wir das öfter gemacht, mittlerweile nicht mehr so viel, weil wir ja in letzter Zeit so viele reguläre Konzerte gespielt haben. Aber jetzt dachten wir, es wäre mal wieder Zeit für die Straße.

Was sagen denn die Amerikaner, wenn ihr bayerische Blasmusik spielt in Austin?

Konzertvideo Kofelgschroa live @ on3-Festival 2012



Es kommt total gut an, das verwundert mich ein bisschen. Das heißt: richtige bayerische Blasmusik spielen wir gar nicht. Wir haben keine Tuba gefunden, wir sind nur unterwegs mit Trompete, Basstrompete, Akkordeon und Gitarre, aber es kommt gut an. Wir haben die Instrumente alle drüben gekauft. Das hätte sonst Probleme mit dem Zoll gegeben.

Stimmt, wegen dem fehlenden Arbeitsvisum als Straßenmusiker.

Genau.

Blöde Frage: Ist das spielen auf der Straße eigentlich legal?

So halb-legal. Aber da braucht man sich keine Gedanken machen. Hier ist so viel los auf dem Festival. Da haben Polizei und Ordnungsamt schon genug zu tun, da fragt keiner nach einem "permit".

Wie ist es da generell? 2.500 Bands auf kleinem Raum, wie ist die Stimmung in der Stadt?

Es geht wahnsinnig zu, es ist so viel los. Überall Musik, überall Bands. Alle zwei Häuser steht eine Band und spielt an der Ecke. Da ist auf der Straße ein Riesen-Mischmasch. Und es ist wahnsinnig laut.

Versprecht ihr euch was davon?

Nein, wir machen das nur zum Spaß.

Habt ihr schon Bekannte getroffen?

Nicht wirklich, aber Fenster hat am Montag gespielt, sonst noch nix.

Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

Heute Nacht haben wir in einem Motel geschlafen. Ab heute haben wir dann eine Unterkunft gefunden, über Craig's List, bei so ein paar Typen, die haben ein freies Zimmer. Da werden wir jetzt einziehen. Dann gehen wir Downtown und werden wieder ein bisschen spielen. Dann gehen wir ein Bier trinken und dann gehen wir wieder heim.

Habt ihr eigentlich einen Hut aufgestellt, wo man Geld reinschmeißen kann?

Ja, das sieht in den USA immer nach wahnsinnig viel aus, die werfen da lauter Dollarscheine rein. Aber das passt schon!

Wie lange bleibt ihr noch?

Fünf Wochen. Wir fliegen von New Orleans wieder nach Hause. Da würden wir natürlich auch gerne spielen. Was dazwischen passiert, wissen wir noch nicht.

Wow, klingt nach einem spannenden Roadtrip! Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Erfolg!


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