Vorgestellt // Demograffics Kleber fürs Volk
Die Demograffics hauen einen raus, der kleben bleibt: im Hirn und im Gehörgang. Auf ihrem dritten Album zaubern die Regensburger Rap-Heads die goldene Underground-Schallplatte unter dem Cap vor.
Mögen wir, weil...
… es keine Chance gibt, die Regensburger Rap-Heads nicht zu mögen. Maniac und Rufflow zählen zu den sympathischsten Weirdos, die der deutsche HipHop je ausgespuckt hat - obwohl sie gleichzeitig mit das Dopeste und Realste sind, was man so zu hören bekommen kann. Wir meinen: sie könnten sich ganz schön was einbilden drauf - was sie aber nicht tun.
Wikipedia weiß noch nicht, dass…
... die Demograffics die geheimen Buddhas im Deutschrap sind. Die Stimmung und Texte wimmeln vor positiven Denkanstößen. Die Demograffics liefern also auch sozialen Kitt für unsere zerstrittene Gesellschaft. Oder in ihren Worten: "We're staying positively loaded like a proton".
Musik für…
... alle! Erstens wegen den Tracks, eh klar. Jeder Beat pappt wie Kleber in den Ohren und es ist natürlich auch geil, wie Rufflow cuttet und Maniac flowt. Aber wenn man sich die Mühe macht und alle Highspeed-Doppelreime auseinander klamüsert, dann wird's interessant. Dann ertappt man Maniac bzw. die Demograffics bei etwas sehr Altmodischem: sie verschanzen sich nicht hinter Ironie, sondern beziehen Stellung. Sie sagen gerade raus ihre Meinung - und was sie scheiße finden. Das wahnsinnige Foto-Geposte zum Beispiel, den allgegenwärtigen Verkaufswahnsinn und bescheuerte Religionsauslegungen.
Ihre neue Platte…
... ist alles, kann alles und will auch alles. Von cheesy Träumereien über ruffe Ansagen, bis wütenden Clubbangern. Glockenspiel auf bassige Swagger-Beats, Kritik, Schmarrn, philosophische Betrachtungen, Auto-Tune-Massaker. Sample-Beats vom Feinsten, Raps vom Feinsten, dope Cuts vom Feinsten. Alles vom Feinsten. Goldene Schallplatte vom Feinsten.
Sie werden berühmt weil…
... es ein Gegengewicht zu dem ganzen Bling-Schrott und Aggro-Rap braucht. Nix dagegen, aber so ein Gegengewicht braucht es, true to tha game und so, wie die Demograffics. Was vor lauter Easyness aber nie vergessen wird: der kritische Blick auf unser Leben. Und lustig sind sie auch noch. Kann's also fast nicht geben, gibt sie aber trotzdem. Demograffics sind halt ein Wunder, yoah.