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Vorgestellt // Kofelgschroa Unterbayern Royal

Sie sind das gallische Dorf im Mundart-Hype: anarchisch verschroben, saulustig und charmant – wiel ihnen wurscht ist, was alle anderen denken. Ihr neues Album "Zaun" ist die schlaueste Mundart-Platte seit Jahren.

Von: Florian Kreier

Stand: 31.10.2014 | Archiv

Kofelgschroa | Bild: Jonas Kraus

Sie werden berühmt, weil...

...sie die einzige Mundart-Kapelle sind, die nicht irgendwelchen Hypes nachrennt. Die Oberammergauer sind genau so erdig und verschroben wie sie wirken, gerade weil sie sowieso drauf pfeifen was andere sich denken könnten.

Musik für...

...die Wirtshausstubn und den Techno-Club. Ein breiteres Spektrum von Sympathisanten dürfte keine andere Band in Bayern haben. Neben ihrem anarchisch-musikalischen Können fasziniert Bierdimpfl und Karottenhosenhippster eine Sache: Kofelgschroa sind nicht aufgesetzt, sondern geraderaus original.

Mögen wir, weil...

...sie gleichzeitig auf Bayerntümelei und Fahnenschwenken verzichten. Die Texte der vier Urbayern stehen der heilen Welt in weißblau eher kritisch gegenüber. Aber platt werden sie nie, nur absurd, zum Beispiel, wenn Sänger Max ironisch beklagt, dass seine Pflanze eingeht, weil er ja so dringend wegfahren muss.

Ihre neue Platte wird...

Interview // Kofelgschroa "Auf Bayern bilden wir uns nix ein"

...die schlauste Mundart-Platte seit Jahren. Sogar ihr eigenes Debüt toppen die vier Querköpfe dabei locker – musikalisch und textlich. Durchdachter und vielschichtiger sind die 13 Stücke auf ihrem Album "Zaun", trotzdem packen sie den Hörer mehr: mit scharfen und humorvollen Texten, urigen Chören, einer Unzahl wunderschöner Melodien und phasenweise elektronisch wirkenden Klangwänden, die sie aus Tuba, Posaune, Ziehharmonika und Saiteninstrumenten zimmern.

Ihr Proberaum...

...ist mittlerweile in München. Den Einfluss der Großstadt hört man ihrem neuen Album an: Es gibt mehr Sprechgesang und es geht hektischer, teilweise richtig stressig zu, wenn sie sich manchmal gegenseitig skurrile Wortfetzen um die Ohren hauen. Zwischen den Zeilen steht aber immer die eine Sehnsucht, um die auch Kofelgschroa trotz aller Bayernkritik nicht rumkommen: Dahoam, wo‘s ihr Ruah ham, is‘ hoid doch am scheenstn.


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