Vorgestellt // K.I.Z. Musik für Bodybuilder und Deutschlehrer
Spätestens mit ihrem letzten Album "Sexismus Gegen Rechts" sind die vier Berliner auch im Feuilleton zuhause. Bei Titeln wie "Ringelpietz mit Anscheißen" verwundert das doch sehr. Muss man auch erstmal hinkriegen.
Musik für...
... Pitbull-Züchter, Germanistikstudenten, Punks, Bodybuilder und die ganz großen Zyniker. Die vier Berliner wandeln konstant zwischen allen Welten.
Sie sind gekommen, um...
... zu provozieren. Auch wenn sie das manchmal nicht zugeben wollen. Dabei pissen K.I.Z. den politisch Überkorrekten und Pseudo-Weltverbesserern nur zu gerne und auf sehr hohem Niveau ans Bein. "Wir helfen Kids in der dritten Welt mit Waffen. 'Ne Frau als Kanzlerin? Wie fortschrittlich ist das denn?" Soviel Sarkasmus muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Schmeckt sehr bitter!
Ihr Problem ist...
... dass sie Ironie, Sarkasmus und das ganze Arsenal an Humor so ernst nehmen, dass sie oft missverstanden werden. Aber selbst schuld: Wer sich selbst nicht erklären möchte, der wird eben schnell zum Vollproleten erklärt.
Bester Moment...
... ist, wenn sogar das Feuilleton checkt, dass sich hinter Titeln wie "Straight Outta Kärnten", "Biergarten Eden" oder "Doitschland schafft sich ab" intelligente Gesellschaftskritik verbirgt.
Mögen wir, weil...
... K.I.Z. so etwas wie moderne HipHop-Punks sind, die auf so gut wie alles scheißen. Da passt es perfekt ins Programm, dass sie auf ihrem zweiten Album altehrwürdige Punk-Asseln wie MC Motherfucker von der Terrorgruppe, Wolfgang von Die Kassierer und Bärbel von Eisenpimmel zu Gast haben.
Auf der Lady Gaga-Aftershowparty...
... würden sich die Jungs erstmal nackt machen, die Bierdusche anschmeißen und ordentlich rumpöbeln und damit die Lady glatt in den Schatten stellen.
Ihre neue Platte wird...
... "Urlaub fürs Gehirn" heißen und ihre Fans sicherlich begeistern. Prolliger Asso-Rap trifft auf spitz formulierte Sozialkritik – mehr als derber Humor trifft auf mehr als kluge Inhalte. Selten waren Witze, die derart unter die Gürtellinie gehen, soviel Arbeit fürs Gehirn.