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Vorgestellt // Kimbra Kimbra hatte sie alle

Mit Gotye war sie monatelang in den Charts, Künstler wie Muse, Flying Lotus und Silverchair stehen Schlange, um mit ihr zu arbeiten. In Down Under ist Kimbra längst ein Star - höchste Zeit, sie mal abzuchecken.

Von: Vanessa Schneider

Stand: 12.06.2014 | Archiv

Kimbra | Bild: Thom Kerr

Daher kennt man sie

Flashback 2013: Aus den Radios tönt dieser eine Song, monatelang. Das ist Kimbra. Sie singt die bezaubernde zweite Stimme auf Gotyes überpräsentem Sommerhit "Somebody That I Used To Know". Dafür gab's zwar mehrere Grammys - ihren Namen kennt auf dieser Hälfte der Erdkugel trotzdem niemand. Dabei ist sie nicht erst seit Gotye auf der Bildfläche: Drei Jahre vorher war sie auch schon auf einem Song der Australier Miami Horror zu hören.

Das sind Kimbras beste Freunde

Best buddies: Kimbra und Janelle Monáe

Ihr Produzent Rich Costey hat schon Bands wie TV On The Radio, Muse und The Mars Volta produziert und Kimbras Helden gleich ins Studio geholt. Außerdem haben Mitglieder von Silverchair, Flying Lotus, Mew, Dirty Projectors sowie John Legend und der legendäre Van Dyke Parks vorbeigeschaut und ein paar Noten eingespielt.

Das ist Kimbras Sound

Ihre neue Platte"The Golden Echo" ist zwar noch nicht draußen - den zwei Vorab-Singles nach zu urteilen, wird sie aber ziemlich abgefahren. Ein bisschen Soul, ein bisschen Drama, poppige Hooks und unbequeme Arrangements, die deutlich machen: Kimbra ist mehr als nur das nächste Popsternchen.

In ihrem Blog schreibt sie:

"Bands wie Deerhoof, Battles und Mew haben mich inspiriert wegen ihres Erfindungsreichtums und der Art, wie bei ihnen das Spielerische und Verträumte mit harten, aggressiven Momenten clasht."

- Kimbra

Dafür hat sie ein paar der experimenierfreudigsten Musiker ins Studio eingeladen. Denn von E-Mail-Kollabos hält sie nicht viel. Kimbra ist davon überzeugt, dass sich der Song durch die bloße Anwesenheit eines Musikers im Studio verändert. Mit Produzent Rich Costey philosophiert sie darum gern mal über Quantenphysik. Ist ja quasi dasselbe.

Das ist Kimbras Problem

Kimbra ist zu kompromisslos. Sie will sich einfach nicht einem einzigen Genre unterordnen. So zeigt sie zwar mit jedem Song, was sie drauf hat - aber leider ist das auf Albumlänge ganz schön anstrengend. Sie selbst nennt ihre Musik "Prog-Pop". Und das passt auch. Würde sie einfach mal einen Style durchziehen, stünde dem ganz großen Durchbruch à la Florence and The Machine nix mehr im Weg.

Und deshalb wird Kimbra berühmt

Kimbra und Thundercat im Kuschelclinch

Sie hat einfach viel zu viel Talent, um nicht berühmt zu werden. Neuseeland hat das schon lange geschnallt - genau wie damals bei Lorde. Außerdem sorgen ihre Kollaborationen via Twitter für Aufmerksamkeit. Der Ausnahmebassist Thundercat, der regelmäßig mit Flying Lotus im Studio steht, twittert zum Beispiel:

"@kimbramusic's Album wird einschlagen wie eine Bombe. So glücklich, dass ich die Chance hatte, dabei zu sein"

- Thundercat

Kimbra wirft furchtlos alle Genres zusammen. Sie macht keine Kompromisse. Dafür macht sie sich schon mal zum Affen - wie mit dem Song "90s Music", in dem die gesungenen Namen ihrer Lieblingsbands aus den 90ern für den Refrain herhalten müssen. Dafür wird sie auf dem Track sogar von Muses Matt Bellamy und Foster The People unterstützt.

Ihre Fans mögen Kimbra auch deshalb, weil sie selbst ein schamloses Fangirl ist. Sie postet mit jedem ihrer Star-Gäste Selfies auf Instagram, schwärmt via Twitter und schreibt lange und sehr smarte Blogposts über ihre Musik und die Zeit im Studio. So viel zeigen die wenigsten Musiker von sich - und das macht uns erst recht neugierig.


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