Vorgestellt // The Blood Arm Sonnengereift an den Küsten Kaliforniens
Bühnengehampel, Rockstarposen, Schweiß und Sex – aber extrem charmant und mit der nötigen Portion Selbstironie dargeboten: Das sind The Blood Arm aus Kalifornien. In der Indiedisko besorgen sie es jedem.
Nathaniel Fregoso, der Sänger von The Blood Arm, gehört zu diesen Typen, denen man aufgrund ihrer großmäuligen Interviews und selbstverliebten Eigendarstellung am liebsten die Fresse polieren würde - nur um sie dann live zu sehen und zu denken: "Okay, DIESER Typ darf das".
Wenn der Kugelblitz mit weit aufgerissenem Hemd, zwischen Hände abklatschen und extrem sportlichem Bühnengehampel aus voller Kehle "I like all the girls and all the girls like me" schmettert, dann tut er das nämlich nicht ganz ohne eine große Portion Selbstironie – und darüber hinaus extrem charmant.
Für ihre Liveperformances sind die vier Kalifornier seit Jahren berühmt. Das liegt am ungeheuren Kalorienverbrauch von Sänger Nathaniel, aber auch an den sehr treffsicheren Hitsongs, die die Band im Laufe ihrer Bandkarriere schon geschrieben hat. Oft genug gibt es diese "Ach, das ist von DENEN"–Momente, sprich: zu ihren Songs habt ihr wahrscheinlich alle mal irgendwann getanzt, ohne vielleicht immer gleich zu wissen, von wem das eigentlich ist.
Deshalb heißt es vielleicht auch oft: "Waren schon Vorband von Franz Ferdinand und Maximo Park und wurden von ersteren in vielen Interviews lobend erwähnt". Die ewige Vorband also? Nein, das neue Album "Turn And Face Me" wird sie endlich von diesem Fluch befreien. Zu wünschen wäre es ihnen, denn The Blood Arm gehören zu den Guten – auf jeden Fall.