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Ruhmeshalle Patti Smith - Horses

Mitte der 70er ist Rock'n'Roll längst angepasst. Aber dann kommt eine junge Poetin namens Patti Smith und legt mit ihrem roughen Debütalbum den Grundstein für die aufkommende Punk-Bewegung. Aber "Horses" ist weit mehr als nur das.

Von: Florian Nöhbauer

Stand: 07.03.2013 | Archiv

Patti Smith bei einem Konzert | Bild: picture-alliance/dpa

Als Kind war mein Onkel meine einzige Quelle für neue Musik. Der hatte nämlich so ziemlich jede Rock-Platte zu Hause. Während die Familie also am Tisch sitzt, höre ich mich damals durch die Rockgeschichte - von Billy Joel bis Guns'N'Roses. Eines Tages entdecke ich dort "Horses". Minutenlang starre ich auf das Schwarzweißfoto, auf dem eine sehr männlich wirkende Frau lässig an einer Wand lehnt: Patti Smith. Bis mein Onkel sagt: "Ich glaub das ist noch nichts für dich" – und damit hatte er Recht. Mit Patti Smith konnte ich als Achtjähriger tatsächlich noch nichts anfangen. 15 Jahre später dafür umso mehr.

Die Poetin

Es braucht einfach ein bisschen, um Patti Smith zu verstehen. Die Platte kommt 1975 raus, Rock'n'Roll steht da schon längst nicht mehr für Protest oder ein Dagegen-Sein. Rock'n'Roll ist angepasst. Genau das will Patti ändern. Sie ist zu der Zeit bereits in der New Yorker Clubszene bekannt, neben Künstlern wie Blondie oder den Ramones. Allerdings nicht als Musikerin, sondern als Dichterin. Und genau so muss man Patti Smith auch sehen: als singende Rock'n'Roll-Poetin.  

Die Freidenkerin

Patti Smith - Horses (Cover)

Patti Smith schafft auf ihrem Debüt eine bewegende Mischung aus Rock und Poesie. Sie gibt genauso viel auf Jim Morrison und Bob Dylan wie auf die Philosophen William Blake und Arthur Rimbaud. Musikalisch zitiert sie oft die alten Rock-Größen, textlich geht sie aber weiter: Patti Smith sorgt mit einfachen Worten für gewaltige Bilder im Kopf des Zuhörers. Bilder von Sex, Anarchie, Selbstmord, Aliens. Eine homosexuelle Vergewaltigung geht auf einmal in feuerspeienden Pferden auf.

Die Stimme

Ihre Stimme hat weder eine große Reichweite, noch eine schöne Gesangsfarbe – aber sie strahlt so etwas wie einen unheimlichen Reiz aus. Eine unglaubliche Dichte an Instrumenten versucht scheinbar, ihre Wörter in ein Meer aus Tönen, ausgefeilten Twists und Overdubs zu ertränken – schafft es aber nicht. Ihre Worte stehen immer im Vordergrund, auch wenn sie leise spricht. Aber nichts bleibt lange gleich, weder ihr Akzent, noch das Tempo, nicht einmal das Geschlecht des Erzählers. Alles wirkt gleichzeitig rough und warm - als wäre man gerade auf einem Live-Konzert.

Das Album

"Horses" ist genau die Art von rohem Art-Rock, der zum Vorbild für die spätere Punk- und New-Wave-Bewegung wird. Aber "Horses" ist mehr als der Drei-Akkorde-Minimalismus, den später The Clash oder die Buzzcocks bekannt machen. Es ist eine Ansammlung von poetischen Anspielungen auf Rockmusik – für die man vielleicht ein paar Jahre älter sein muss, um sie zu verstehen. Aber die Kraft, die von diesem Album ausgeht, spürt man auch so.


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Didi, Donnerstag, 30.Juli 2015, 11:17 Uhr

3. Patti Smith, Horses

Gestern spät hab ich sie gehört, Patti Smith, ihr Song Horses, 9 : xx. Nun konnte ich den Bericht von Florian Nöhbauer richtig verstehen. Alles war klar auf den Ohren zu hören. Ich hab mir den Song gleich zweimal reingezogen. Er kommt erst leise und dann voll mit rockigem Hardrythmus. Und fällt wieder zurück in einen leisen Erzählmodus der Künstlerin. Das Musiktempo bleibt dabei sehr schnell. Ein mitreißender Song für Leute ab 18 plus, oder Kenner von früher, einfach super. Für mich ist Patti so eine Art Vulkansong Wächterin.

Didi, Dienstag, 05.Mai 2015, 20:51 Uhr

2. An Redakteur Florian Nöhbauer zu Patti Smith.

So 2013 habe ich den Beginn eines DokuFilms über Patti´s Leben gesehen. Bin leider eingeschlafen, war halt zu müde. Es könnte aber sein das der Film auch im Bayrischen Runfunk gelaufen ist. Jedenfalls ARD. Möglich, das er die Quelle für einen weiteren guten Bericht werden könnte.

Didi, Samstag, 17.Januar 2015, 11:52 Uhr

1. Patti Smith

Ich wuste bisher nicht viel über sie.
Zwei,drei Platten von ihr hatte ich gehört.
Aber die waren Klasse.
Danke für den guten Bericht.