Ruhmeshalle Bad Religion - Suffer
Die kalifornischen Punkrocker Bad Religion haben bereits ihr 30-jähriges Bandjubiläum hinter sich. Ein kleines Wunder - denn schon vor ihrem Durchbruch mit dem genreprägenden Album "Suffer" hatte sich die Band fast aufgelöst.
Es sah wirklich nicht gut aus: Das zweite Album "Into The Unknown" war von den Fans abgelehnt worden, manch einer brachte es gar erbost in die Plattenläden zurück. Die musikalische Neuausrichtung von Bad Religion in Richtung Progressive Rock hatte nicht funktioniert, die Band war ohnehin längst am Auseinanderbröseln. Pete Finestone zog es nach England, Greg Graffin wollte endlich aufs College und Brett Gurewitz blieb langsam aber sicher auf den Drogen hängen. Es hätte also schon vorbei sein können, bevor es überhaupt losgegangen ist.
Machen wir es kurz: Das Ende war das natürlich nicht. 1986 taten sich Bad Religion in Originalbesetzung wieder zusammen - wer wen anrief und überzeugte, spielt hier mal erst mal keine Rolle. Viel wichtiger: Mit ihrem dritten, 1988 erschienenen Studioalbum "Suffer" fanden Bad Religion nicht nur ihren eigenen Sound, sie erneuerten mal eben den Punkrock an sich. Auf "Suffer" finden sich erstmals die ungestümen, hochmelodischen Songs mit den mehrstimmigen Gesängen und Rhythmuswechseln, die heute nicht mehr nur für den Sound von Bad Religion stehen. Auf "Suffer" wird uns in zwei Minuten die Welt erklärt. Zum Beispiel in "Do What You Want", bis heute einer der beliebtesten Bad-Religion-Hits bei Fans und Kritikern.
Neudefinition eines Genres
"Das Album, das alles verändert hat", soll Fat Mike von NOFX über "Suffer" gesagt haben. Und es stimmt: Mit "Suffer" haben Bad Religion den Weg eingeschlagen, der den amerikanischen Punkrock auf eine neue Ebene gehoben hat. Die sozialkritischen, teils hochintellektuellen, politisch engagierten Texte des heutigen Hochschullehrers Greg Graffin, die Melodiösität und die pure Power haben dem Genre mehr als gut getan – und eine ganze Generation beeinflusst. Aber: Mit "Suffer" haben Bad Religion auch den Grundstein gelegt für ihr jahrzehntelange Karriere. Dass der Crossbuster, das durchgestrichene Kreuz, heute noch jedem punkinfizierten Teenager ein Begriff ist, das haben sie "Suffer" zu verdanken.