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Ruhmeshalle The Beach Boys - Pet Sounds

1966 will Brian Wilson zeigen, dass er mehr kann als seichte Songs für Strandpartys. Bei dem Meisterwerk "Pet Sounds" wurden sogar die Beatles neidisch. Ohne das Album würden viele Bands nur halb so schön klingen.

Stand: 08.05.2009 | Archiv

The Beach Boys | Bild: Capitol

Kalifornien, im Dezember 1965. Brian Wilson, der Chef der Beach Boys, ist 23 Jahre alt und zählt schon zu den erfolgreichsten Musikern Amerikas. Seine Hits "Surfin' USA" und "I Get Around" kennt jedes Kind. Doch Wilson will mehr. Als er zum ersten Mal das Album "Rubber Soul" von den Beatles hört, ist klar: Er will der Welt zeigen, dass er nicht nur Ohrwürmer wie "Fun, Fun, Fun" schreiben kann. Dass vielmehr auch er ein Album aufnehmen kann, das komplexe Popsongs und Mitsingmelodien zusammenbringt. Wie die Beatles eben - nur besser.

Best Album Ever

Ja, Brian Wilson will sich etwas beweisen: Während die Beach Boys auf Tournee zum tausendsten Mal Sonne und Strand besingen, bleibt er zuhause in L.A., vergräbt sich im Studio und experimentiert. Er holt sich Klarinette und Theremin in den Aufnahmeraum. Die Lyrics liefert der Werbetexter Tony Asher, und die Wörter "Surfing" und "Beach" werden aus dem Wortschatz der Platte verbannt. Stattdessen kreiert er bittersüße Songs über Liebe, Einsamkeit und die Suche nach Antworten. Verpackt sie in opulente Kompositionen, die auch heute, 43 Jahre nach ihrer Veröffentlichung, noch so frisch klingen wie eine Brise im kalifornischen Sommer.

The Beach Boys - Pet Sounds (Cover)

Auch wenn sich "Pet Sounds" nicht so gut verkaufte wie die Wellenreiter-Hits der Beach Boys: Nie zuvor klang ein Popalbum vielseitiger, nie wurde mit so vielen Instrumenten und solcher Detailverliebtheit arrangiert. Mal klingt der Rhythmus wie ein abprallender Tischtennisball, mal tönen Waldhorn, Pauke und Cembalo wie ein Orchester. Und am Ende bellt sogar ein Hund. Der Song "God Only Knows", Opener der B-Seite und eins der romantischsten Lieder aller Zeiten, wird später von Beatle Paul McCartney zu einem seiner Lieblingssongs erklärt - Ehre von höchster Stelle. Für Brian Wilson, das wasserscheue, ehrgeizige Genie, ist das eine Genugtuung.

Inspiration für Indie-Darlings

Wenn Musikkritiker heute die besten Alben aller Zeiten küren, steht "Pet Sounds" immer wieder ganz oben. Welches Gewicht diese Platte aber wirklich hat, merkt, wer sich die Darlings der aktuellen Indieszene genauer anhört: Ob Sufjan Stevens, The Shins oder Bright Eyes - sie alle haben sich ihre scheinbar leichtfüßigen Arrangements von dieser Platte abgeschaut. An die musikalische Qualität von "Pet Sounds" herangekommen ist bisher aber noch niemand.


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