Friedensnobelpreis-Fails Was haben Donald Trump, Fidel Castro und Vladimir Putin gemeinsam?
Alle drei Herren waren für den Friedensnobelpreis nominiert - Donald Trump wurde es nun schon zum zweiten Mal in seinem Leben. Wie das geht? Wir haben die fünf absurdesten Nominierungen zusammengestellt.
Donald Trump ist zum zweiten Mal für den Friedensnobelpreis nominiert, diesmal für seine Friedensbemühungen zwischen Nord- und Südkorea. Vorgeschlagen wurde der amerikanische Präsident von 18 Republikanern. Und wir alle so: Wow! Trump ist für den Friedensnobelpreis nominiert! Und genau da liegt das Problem: Es geht sehr einfach, auf der Liste der Nominierten zu landen.
Der Kreis der Menschen, die Andere für den Friedensnobelpreis ins Spiel bringen können, ist groß: Nicht nur Mitglieder des Nobelpreis-Komitees können Kandidaten und Kandidatinnen vorschlagen, sondern auch frühere Preisträger und jedes einzelne Mitglied einer Regierung eines souveränen Staates. Und da ist noch lange nicht Schluss. Auch Professoren und Professorinnen aus den Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie, Recht oder Theologie dürfen mögliche Preisträger nominieren. Besonders absurd: Jeder Vorgeschlagene ist gleich ein Nominierter. Eine Vorauswahl gibt es nicht.
Da die Regeln lockerer sind als in den anderen Kategorien des Nobelpreises, waren schon viele Menschen nominiert, denen man diesen Preis erstmal nicht angeheftet hättet.
1. Josef Stalin
Der frühere Diktator der Sowjetunion wurde von einem Professor aus Prag nominiert - gleich zweimal, 1945 und 1948. Grund dafür waren seine angeblichen "Bemühungen den zweiten Weltkrieg zu beenden". So zählt Stalin zu einem der Friedensnobelpreis-Nominierten, obwohl er eine totalitäre Diktatur aufgebaut und extrem viele Menschen in seinen "Stalinischen Säuberungen" ermorden lies.
2. Benito Mussolini
Mussolini war ab 1925 Diktator des faschistischen Regimes in Italien und wurde 1935 sogar von zwei Personen für den Friedensnobelpreis nominiert: von einem Professor aus Deutschland und von einem Professor aus Frankreich. Wofür er nominiert war, ist leider nicht bekannt, die Empfehlungsschreiben sind leider nicht überliefert.
3. Vladimir Putin
Der russische Präsident wurde 2014 von der "Internationalen Akademie der geistlichen Einheit der Völker der Welt" für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Geehrt werden sollte er für sein "Engagement im Syrien-Konflikt". Schaut man sich Putins politisches Engagement in Russland an, leiden vor allem Homosexuelle, Oppositionspolitiker und eigentlich alle, die eine andere Meinung haben, als er.
4. Fidel Castro
Castro war Staats- und Regierungschef Kubas. Er wurde einerseits verehrt, aber auch gehasst. Letzteres lag wahrscheinlich daran, dass er als kommunistischer Diktator für viele Menschenrechtsverletzungen verantwortlich war. Homosexuelle wurden unter seiner Regierung verfolgt und getötet. 2001 wurde Castro von einem norwegischen Parlamentsabgeordneten für seine "Bemühungen um Entwicklungsländer" nominiert. Auch über diese Nominierung lässt sich streiten.
5. Adolf Hitler
Diese Nominierung ist ohne Worte - und ausgerechnet 1939, im dem Jahr, als der zweite Weltkrieg ausbrach. Hitler wurde immerhin aus Protest nominiert von einem Mitglied der schwedischen Regierung. So oder so – spätestens dieses Beispiel zeigt, dass wirklich JEDER für den Friedensnobelpreis nominiert werden kann.
Wir müssen also die nominierten Kandidaten für den Friedensnobelpreis nicht immer ernst nehmen, denn die Nominierung kriegt fast jeder schnell. Die finale Auswahl des tatsächlichen Preisträgers trifft zum Glück eine Jury. Für wen die sich aber entscheidet, ist nochmal eine andere Sache.
Sendung: Filter vom 03. Mai 2018 ab 15 Uhr