Schwedische Cuisine IKEA will eigene Restaurants starten
Köttbullar und Hot Dogs statt Billy-Regal? Beim Möbelhaus IKEA wird laut darüber nachgedacht, in europäischen Innenstädten bald eigene Restaurants zu eröffnen – ganz ohne Möbelausstellung.
Köttbullar und Hot Dogs statt Billy-Regal? Beim Möbelhaus IKEA wird laut darüber nachgedacht, in europäischen Innenstädten bald eigene Restaurants zu eröffnen – ganz ohne Möbelausstellung.
Was kann es schöneres geben, als an einem verregneten Samstagnachmittag in einem Schwedischen Einrichtungshaus zu flanieren und dabei Duftkerzen und neueste Farbvariationen des Billy-Regals zu bewundern? Genau. Durch ein schwedisches Einrichtungshaus flanieren und anschließend Köttbullar in der Kantine futtern!
Anscheinend gibt es immer mehr Fans der schwedischen Cuisine bei IKEA. Wie das Magazin Fast Company berichtet, versorgte IKEA allein im letzten Jahr über 650 Millionen Menschen in fast 50 Ländern mit Essen. Damit steht IKEA in Deutschland vor Vapiano und Subway auf Platzt acht der führenden Gastro-Ketten. Klar, wer hat schon Bock mit leerem Magen Kohle für das ein oder andere unnötige IKEA-Stück locker zu machen?
Allerdings sollen 30 Prozent der Besucher sogar nur zum essen in das Möbelhaus kommen. Um den Umsatz mit Köttbullar & Co. noch weiter in die Höhe zu treiben, überlegt IKEA schon seit einiger Zeit, sein Restaurantkonzept auf komplett eigene Beine zu stellen. In London, Paris oder Oslo gibt es bereits die ersten, reinen IKEA-Restaurants. In Schweden hat der Möbelriese schon ein Jahr nach der ersten Store-Eröffnung 1958 begonnen, sein Restaurantkonzept beständig auszuweiten.
"Wenn man den Leuten Essen gibt, bleiben sie länger, können in Ruhe über ihre potentiellen Einkäufe sprechen und eine Entscheidung treffen, ohne den Laden zu verlassen."
Gerald Diewald, IKEA USA
Mit gesättigten Kunden macht man einfach mehr Geld, sagt Gerald Diewald, der die IKEA-Restaurantversorgung in den USA koordiniert. Wie viele andere Food-Ketten hat deshalb auch IKEA versucht, auf die veränderten Bedürfnisse der Kunden einzugehen und zum Beispiel die "meatball family“ ausgebaut: Seit zwei Jahren können sogar Veganer Köttbullar schlemmen.
In den neuen Restaurants hofft IKEA die Kunden vor allem durch günstige Preise anzulocken. Denn, so betont IKEA: Es gibt nicht viele Konkurrenten, die für zwanzig Euro eine gesamte Familie satt kriegen können.
Bis bayerische Innenstädte um eine weitere Fast-Food-Kette bereichert werden, könnte es also echt nicht mehr lange dauern. Und wem nicht sehr bissfeste Hot-Dogs noch nicht genug sein sollten, wird sich auch dort mit gelb-blau verpackten Haferkeksen versorgen können.
Sendung: Filter, 27.10.2017 - ab 15.00 Uhr