#lovearmyforsomalia Social Media kann Leben retten
Sexy Urlaubsfotos und #foodporn: Snapchat, Twitter und Co. sind ein Paradies für Selbstdarsteller. Aber Soziale Medien können mehr: Zusammenhalten für die, die nichts haben. Das zeigt eine virale Spendenaktion für Somalia.
In Ostafrika spielt sich laut UNO gerade die größte humanitäre Katastrophe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ab. Allein in Somalia drohen 6 Millionen Menschen zu verhungern – das ist fast die Hälfte der dortigen Bevölkerung. Die Ursachen: Krieg und eine schlimme Dürre. Und Social Media will helfen. Momentan läuft eine Online-Spendenaktion, die innerhalb von nur drei Tagen fast zwei Million Euro für Lebensmittel für die Somalis gesammelt hat.
Die Macht von Social Media
Am 15. März teilte der französische Snapchat-Superstar Jérôme Jarre ein Twitter-Video mit seinen rund 1,3 Millionen Followern. Darin berichtete Jarre von seiner ziemlich verrückten Idee, um den Menschen in dem ostafrikanischen Land zu helfen: Was wäre, wenn man Turkish Airlines davon überzeugen könnte, mit einem Flugzeug voll mit Lebensmitteln nach Somalia zu fliegen? Die türkische Fluggesellschaft ist die einzige weltweit, die die Katastrophenregion noch ansteuert. Dazu startete der Social Media-Star einen Hashtag: #TurkishAirlinesHelpSomalia.
Der Tweet ging viral, vor allem, weil andere Social Media-Stars wie Casey Neistat aus den USA ebenfalls ihre Communities um Unterstützung baten. Als dann auch noch der Football-Star Colin Kaepernick und Schauspieler Ben Stiller eigene Videos für den guten Zweck veröffentlichten, war die Sache quasi geritzt.
Nach nur wenigen Stunden kam die positive Antwort von Turkish Airlines. Am kommenden Montag düst jetzt ein Frachtflug mit 60 Tonnen Lebensmitteln von Istanbul nach Somalia.
Zusätzlich fliegt Turkish Airlines bis zum Ende der Hungersnot Reis, Öl und andere lebensnotwendige Nahrungsmittel in die betroffenen Gebiete. Dort werden sie dann vom Nationalen Aufklärungsamt (NRO) des amerikanischen Flüchtlingskomitees (ARC) an die hungernden Menschen verteilt. In einem Online-Video erklärt ein Pilot der Fluglinie, dass die Freude darüber helfen zu können, riesig ist:
Die Social Media Stars haben gleich nach der Zusage für den Hilfsflug die Online-Fundraising-Aktion Love Army for Somalia gestartet und mittlerweile fast zwei Millionen Euro an Spenden eingenommen. Für eine Spendenquittung kann man sich übrigens vertrauensvoll an Ben Stiller wenden – dessen Wohltätigkeitsorganisation "STILLER FOUNDATION" kümmert sich nämlich um die Sammlung und Verwaltung der gesammelten Gelder.