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Captionbot Der Bilderkennungs-Roboter braucht eine Brille

Eigentlich soll der Captionbot automatisch Bilder erkennen und beschreiben können. Eigentlich. Im Endeffekt nimmt er uns aber nur die Angst vor der künstlichen Intelligenz. Oder er hat erschreckend viel Humor.

Von: Teresa Fries

Stand: 19.04.2016 | Archiv

Captionbot Darth Vader | Bild: picture-alliance/dpa/Captionbot

Manche geben nach einem Fehlschlag auf, andere machen erst recht weiter - und damit im Zweifel alles noch viel schlimmer. Microsoft gehört eher zur zweiten Fraktion. Nachdem der Chat-Roboter "Tay" des Software-Unternehmens das Internet erst belustigt, dann Frauen und Juden beleidigt, nur um sich am Ende mit einem Nervenzusammenbruch zu verabschieden, gibt es jetzt den nächsten Roboter: den CaptionBot.

Die Lebensaufgabe des CaptionBots besteht darin, Bilder, die man ihm zeigt, zu erfassen und zu beschreiben. Unter "The Magic behind CaptionBot" erklärt er, dass er oder sie aus einem Computer-Vision-Interface, einem Emotion-Interface und einem Bing-Bilder-Interface besteht. Das klingt erstmal so, als könnte es funktionieren. Und es klingt nach: "Hilfe, die künstliche Intelligenz wird uns überholen und die Weltherrschaft übernehmen".

Aber der CaptoinBot lehrt uns eines Besseren. Auf der Webseite kann jeder den Roboter testen. Beispiele, die Twitter-User unter #CaptionBot sammeln, zeigen allerdings: Von der Weltherrschaft ist dieser Roboter auf jeden Fall noch weit entfernt:

Mit Platten kennt sich der CaptionBot auch nicht wirklich aus:

Musikgeschmack hat er also auch nicht: Bilderbuch, Annanmaykantereit, Milky Chance - kennt er alle nicht. Obwohl mit der Bing-Suchmaschine die Bilder alle zu finden sind. Aber eine kennt der Mainstream-Opfer-Bot natürlich wieder:

Und auch wer sich neue Erkenntnisse bezüglich wichtiger Fragen der Zeitgeschichte erhoff hat, wird von der künstlichen Intelligenz enttäuscht:

Zu mehr als ein paar Lachern scheint der CaptionBot bis jetzt nicht zu gebrauchen zu sein.

Vielleicht aber - ohne zu viel Panik verbreiten zu wollen - sind die Idioten-Bots auch nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver, um uns in Sicherheit zu wiegen. Und während wir uns noch über sie lustig machen, verkauft Microsoft die Genie-Bots, die es längst gibt, an fiese Konzerne und Geheimdienste. Nur so eine Vermutung...


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