Vor der Bundestagswahl Was Facebook gegen Fake-News macht
Die Bundestagswahl steht vor der Tür - und die Sorge ist groß, dass Wähler durch Fake-News in den sozialen Medien beeinflusst werden könnten. Deswegen will Facebook jetzt Schluss machen mit dem Social-Bullshit.
Schluss mit Fake-News. Das hat sich jetzt auch Facebook auf die Fahne geschrieben und geht aktiv gegen Falschnachrichten vor. Der Hintergrund: Die Mehrheit der Deutschen hat keinen Bock drauf, dass die Bundestagswahl im September durch falsche Nachrichten und Fake-Accounts manipuliert werden könnte. Deswegen werden schärfere Gesetze gefordert. Das zeigt eine Umfrage der Wirtschaftsberatungsfirma PwC.
Facebook löscht Fake-Accounts
Facebook hat jetzt einen speziellen Algorithmus am Start: Der will Accounts erkennen, die falsche Nachrichten verbreiten. Zehntausende dieser Konten, die Facebook im Verdacht hatte, Fake-News zu spammen, hat Facebook mittlerweile gelöscht. Auch vor den Wahlen in Großbritannien und Frankreich hat Facebook das in diesem Jahr schon getan. Der Algorithmus erkennt diese Fake-News-Accounts, indem er analysiert, ob von manchen Konten immer wieder dieselben Fake-News gepostet werden. Auf der offiziellen Newsroomseite schreibt Facebook:
"Dank der Analyse von Aktivitätsmustern sind wir heute besser in der Lage, unechte Konten zu identifizieren, ohne hierbei die eigentlichen Inhalte zu betrachten. So erkennen unsere Systeme beispielsweise, wenn identische Inhalte wiederholt gepostet werden […]. Diese technologischen Fortschritte werden es uns ebenfalls erlauben, die Verbreitung nicht-authentischer Inhalte zu reduzieren – darunter Spam, Falschinformationen oder andere irreführende Inhalte."
Meldung im Facebook Newsroom
Nutzer setzen Facebook unter Druck
Facebook hat also endlich erkannt: Das Problem einfach aussitzen geht nicht mehr. Keiner will, dass sich der Social-Bullshit wiederholt, der beim US-Wahlkampf passiert ist. Da wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass jeder vierte Kommentar-Post während des TV-Duells zwischen Hillary Clinton und Donald Trump von einem Social Bot stammte. Aus der deutschen Politik kam in den vergangenen Monaten ordentlich Druck. Mittlerweile gibt es auch ein Gesetz, das gegen Hate Speech wirken soll: Soziale Netzwerke müssen jetzt innerhalb von 24 Stunden offensichtlich rechtswidrige Inhalte löschen – und Opfern von Hate Speech Einblick geben, wer hinter dem Hass-Kommentar steckt.
Facebook steht also unter Druck, mehr zu tun gegen Fälscher und Trickser. Deswegen arbeitet das Unternehmen inzwischen auch mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammen. Außerdem hat Facebook nach eigenen Angaben Parteien über Sicherheitsrisiken im Wahlkampf beraten.
Ein Publisher Button für die News-Profis
Last but not least: Oft kommen Fake News im Design von klassischen Medien daher. Um zu verhindern, dass zum Beispiel ein News-Faker seine Lügen als Spiegel-Online-Artikel verkleidet, gibt es jetzt den Publisher Button.
Den hat Facebook zusammen mit den großen Medienhäusern zusammen entwickelt. Wer also künftig das Sternchen an einem Artikel sieht, kann sicher sein: Absichtliche Fake News sind hier ausgeschlossen.
Sendung: Hochfahren, 25. August 2017 ab 8 Uhr