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Netzlexikon P wie Podcast

Lange waren Podcasts eine Nische. Doch jetzt könnten wir am Anfang der Ära des Podcasting stehen. Sogar Apple kalkuliert nun mit ihnen. Warum?

Von: Franziska Schwarz

Stand: 30.07.2015 | Archiv

P wie Podcast | Bild: BR

Was ist eigentlich ein Podcast?


Ein Podcast ist eine Audio-Nachricht, die man als MP3-Datei auf den Rechner oder den Musik-Player laden kann. Oft sind es Sendungen von Radiostationen - aber auch viele Privatpersonen produzieren Podcasts. “Podcast” ist ein Kofferwort aus “Broadcast” und “Pod”, nach dem iPod von Apple. Das Wort wurde aber wohl schon benutzt, bevor der US-Konzern 2005 auf iTunes extra einen Channel für Podcasts einrichtete. Die Anfänge des Podcasts sind kaum ohne den RSS-Feed denkbar, der einen informiert, sobald es eine neue Episode gibt.

Seit wann gibt es Podcasts?

Als ein Podcast-Pionier gilt der frühere MTV-VJ Adam Curry. Seit 2014 spricht er in “Daily Source Code” über seinen Alltag und spielt ab und zu mal einen Lieblingstrack ein. Nach jahrelangen Abgesängen auf das Medium Podcast ist in Berichten erstaunlicherweise wieder von “der goldenen Ära” des Podcasting die Rede. Dem Tech-Magazin WIRED zufolge wurden 2014 fast drei Milliarden Podcasts heruntergeladen.

Welche Themen decken Podcasts ab?

Die ganze Palette. Viele beschäftigten sich etwa mit Technik. Es gibt aber auch welche zu Politik, Musik, Gastronomie, Wissenschaft… WIRED hat kürzlich eine Liste mit Empfehlungen erstellt.

Warum werden Podcasts im Sommer 2015 so abgefeiert?


Inzwischen hat fast jeder ein Smartphone und der Wlan-Zugang wird immer besser. Man kann so einen Podcast also nach Laune runterladen - tschüss RSS-Reader-Lesen am PC. Zudem gab es im Herbst 2014 einen ziemlichen Hype um den US-Podcast “Serial”. Die Journalistin Sarah Koenig erzählte hier von einem Mordfall aus dem Bundestaat Baltimore, basierend auf wahren Begebenheiten. Ein klassisches Hörspiel wenn man so will - und sofort auf Platz eins der iTunes-Charts.

Und wie schlagen sich kleine Indie-Podcaster durch?


Das ist für einige die Frage der Stunde. Eine Umfrage des Portals Techchrunch kommt zum Ergebnis: Die meisten Podcaster sind superzufrieden mit den Audio-Tools, hadern aber damit, dass es so schwer sei, Follower zu finden. In den sozialen Medien würden  bislang meist Musik-Tracks geteilt.

Welche Lösungen gibt’s für Indie-Podcasts?

Es gibt bereits eigene Apps, die als Aggregatoren und Suchmaschinen für Podcast-Liebhaber eine Orientierungshilfe sein können - Techchrunch hat eine kleine Übersicht. Spotify und Soundcloud wollen gerade Podcasts in ihr Repertoire aufnehmen. Und: Finanzierungs-Modelle für Podcaster sind in der Mache, Anbieter wollen ihnen beim Crowdfunding helfen - oder speziell in den MP3s inserieren.


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Monika Andrae, Freitag, 31.Juli 2015, 13:30 Uhr

1. Typo: Adam Curry begann nicht erst 2014


"The daily source code" startete im August 2004. :)