Social-Media-Studie Soziale Medien können das Depressionsrisiko erhöhen
Eine Studie unter britischen Teenagern hat ergeben, dass viel Social-Media-Konsum das Risiko erhöht, depressiv zu werden. Eine Gruppe ist besonders gefährdet.
Eine Studie unter britischen Teenagern hat ergeben, dass viel Social-Media-Konsum das Risiko erhöht, depressiv zu werden. Eine Gruppe ist besonders gefährdet.
Ob Schlafstörungen, verzerrte Körperwahrnehmung oder geringes Selbstbewusstsein: Wer viel auf Facebook, Instagram und Co. unterwegs ist, hat deutlich häufiger Probleme, die auf eine Depression hindeuten können. Was jetzt britische Forscherinnen bei Teenagern rausgefunden haben: Bei weiblichen Social-Media-Nutzerinnen treten die Symptome für Depression nochmal deutlich häufiger auf. Während 35 Prozent der Jungen sich unglücklich (mit ihrem Körper), unruhig oder einsam fühlen, sind es 50 Prozent der Mädchen.
Doch wie soziale Medien mit depressiven Stimmungen zusammenhängen – das ist bis jetzt noch zu wenig erforscht. Zwei Richtungen wären denkbar. Entweder: Leute, die viel in sozialen Medien unterwegs sind, waren schon davor anfälliger für Depressionen. Oder aber andersherum: Zu viel soziale Medien machen uns krank. Forscherin Yvonne Kelly vermutet, dass gerade die Apps Snapchat und Instagram problematisch sind: "Bei denen geht es mehr um das körperliche Erscheinungsbild, um Fotografieren und darum, diese Fotos zu kommentieren", sagte sie dem Fernsehsender CNN. Und wer sich ständig Fotos reinzieht, die oft mit Filtern aufgehübscht sind, kann den Blick in den Spiegel schonmal als frustrierend erleben.
Auch Cybermobbing könnte eine Rolle spielen. Gesichert ist diese Vermutung aber noch nicht.
Aber das gilt nicht nur fürs Netz: Depressionen kommen bei Frauen ganz allgemein häufiger vor als bei Männern, vor allem bei Jugendlichen.
Eine gigantische Studie mit über 3,5 Millionen Menschen aus über 90 verschiedenen Ländern hat ergeben: Insgesamt erkranken durchschnittlich doppelt so viele Frauen wie Männer an einer Depression. Besonders stark sind diese Geschlechterunterschiede im Fall von schwerer Depression interessanterweise in Ländern, in denen die Gleichberechtigung schon relativ weit fortgeschritten ist und zum Beispiel die Löhne von Frauen und Männer einigermaßen ähnlich sind.
Sendung: Filter vom 07.01.2019 ab 15 Uhr