Games // Die rektakuläre Zerreißprobe Superhelden? South Park!
Derber Fäkalhumor, kotzende Kinder, pädophile Priester - genau wie die Serie "South Park" nimmt auch das Seriengame alles auf die Schippe. In "Die rektakuläre Zerreißprobe" ist der Superhelden-Hype dran.
Eine Katze wurde entführt - 100 Dollar Finderlohn sind ausgeschrieben. Der kleine Cartman sieht darin die große Chance, denn mit diesem Geld könnte er sein eigenes Superhelden-Universum starten und zu einem milliardenschweren Unternehmen ausbauen. Kurzerhand verkleiden er und seine Freunde sich als Superhelden, um Recht und Ordnung für alle Katzen in "South Park" wiederherzustellen.
Natürlich wird daraus, typisch South Park, wieder ein herrlich absurdes Abenteuer mit haarsträubenden Situationen. Die Kinder spielen zwar nur Superhelden, müssen sich aber bald mit korrupten Polizisten, wütenden Hinterweltlern, italienischen Mafiosi und wild gewordenen Stripperinnen auseinandersetzen. Parallel dazu wird der Superhelden-Hype genüsslich auseinandergenommen. Eine tolle Parodie. Und klar, es gibt wieder einen Haufen Fäkal-Witze.
Kommt langsam in die Gänge, rockt dann aber umso mehr
Toll ist, wie schon im letzten Game, dass man sich nahezu frei in ganz "South Park" bewegen darf. Allerdings, und das ist mein einziger Kritikpunkt an diesem herausragenden Rollenspiel, kommt "Die rektakuläre Zerreißprobe" ein wenig schleppend in Fahrt. Zieht aber nach drei bis vier Stunden mächtig an.
Die Hauptstory rockt und sprüht nur so vor Absurdität. Aber auch die vielen Nebenaufgaben wurden mit viel Liebe zum Detail geschrieben. Es passiert garantiert immer irgendetwas Schräges. Oft vergisst man sogar, dass man hier aktiv spielt, so toll greift alles ineinander. Es fühlt sich mehr wie eine 20-stündige "South Park" Folge an.
Taktische Kämpfe gegen absurdeste Gegner
Ich spiele eine neue Figur und die heißt tatsächlich auch nur "der Neue". Rollenspieltypisch hat mein Charakter einen Haufen Attribute und Spezialkräfte, die sich im Laufe des Games in zig unterschiedliche Richtungen entwickeln lassen. Möchte ich lieber ein Superheld sein, der mit seinen Laseraugen aus der Ferne auf Gegner schießt oder bearbeite ich die mit steinernen Fäusten im Nahkampf? Die Highlights sind für mich sowieso die Kämpfe. Nicht nur, weil die tatsächlich sehr taktisch sind und auf einer Art Schachbrett spielen, sondern wegen dem Humor.
Die Gegner, mit denen ich es hier zu tun habe, die gibt es in sonst keinem anderen Rollenspiel: Bedienungen aus einem ChickenWings-Laden, die einen mit Wimpernschlag bezirzen und so kurzzeitig kampfunfähig machen oder Sechstklässler, die in Luftballons pinkeln und damit auf uns werfen, sodass wir statt zu kämpfen nur noch vor Ekel auf den Boden kotzen können. Ein besoffener Randy, der uns angreift, weil wir ihm die Autoschlüssel abgenommen haben. Aber auch heftigere Satire, wie die pädophilen Priester, die mir im Kampf den Himmel zeigen wollen, ist natürlich vorhanden. South Park halt. Immer an der Grenze. Ich schmeiß mich weg.
South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe (Ubisoft // für PC, PS4, Xbox One)
Sendung: Hochfahren, 30. Oktober 2017 - ab 7.00 Uhr