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Kunst // Max Birkl Jedes Barthaar einzeln

Detailliertes Arbeiten bis in den kleinsten Bildwinkel – was für andere unglaublich mühsam wirkt, ist das Markenzeichen von Max Birkl. Das einzige. Denn einen festen Stil hat er nicht. Lieber immer mal was Neues.

Von: Florian Nöhbauer

Stand: 23.04.2013 | Archiv

Name: Maximilian Birkl

Wohnort: Augsburg

Alter: 31

Meine Art Bilder zu machen:

Ich habe zwei ganz verschiedene Methoden zu arbeiten: Zeichnungen gehe ich sehr ruhig und langsam an. Dabei verliere ich mich beinahe immer in den Details. Das wird dann sehr meditativ, oft vergesse ich sogar zu essen. Bei der Malerei hingegen verliere ich oft die Geduld, dann heißt es nur noch "Augen zu und durch!" Wenn ich dann mal aufhöre, kann ich mich bestimmt eine Stunde lang nicht richtig konzentrieren oder jemandem aufmerksam zuhören. Dann muss ich erst den Weg zurück finden. Egal ob ich male oder zeichne, mir ist die Kontur sehr wichtig. Ich finde es toll, wenn andere Maler auf sie verzichten können, bei mir ist die Linie aber sehr wichtig. Einem einzigen Stil kann ich mich trotzdem nicht verschreiben, ich möchte immer etwas Neues ausprobieren, meine Sprache weiter entwickeln.

Zur Kunst bin ich gekommen…

Gezeichnet habe ich schon immer, wie wahrscheinlich sehr viele als Kind. In der Schule hatte ich sogar einen Wirtschafts-Lehrer, der mir extra eine "Erlaubnis" gegeben hat, in seinem Unterricht zu zeichnen, wenn er dafür eine Ausgabe meines ersten Comics bekommt. Nach der Schule habe ich dann erst einmal angefangen, Architektur zu studieren, allerdings schnell gemerkt, dass mich das nicht zufrieden stellt. Ich habe dann zu Kommunikations-Design gewechselt und 2010 meinen Abschluss gemacht. Zwischen Beginn und Ende des Studiums hat sich meine Perspektive dabei stark verändert: Zu Beginn wollte ich nur Design machen, dann hat sich Illustration dazugesellt und jetzt … jetzt möchte ich eigentlich nur noch zeichnen und malen.

Ich lasse mich inspirieren von…

… allem und nichts! Es ist eigentlich ganz egal, in welcher Situation ich mich befinde, ob drinnen oder draußen, ob glücklich oder melancholisch: Mit dem Prozess der Idee habe ich so gut wie nichts zu tun. Es fühlt sich an, als würde irgendjemand diesen Gedanken seitlich in mein Bewusstsein schieben. Hoppla und da isser!

Zum Malen brauche ich unbedingt…

"Drache im Cowboy-Outfit"

... Ruhe - allerdings innere Ruhe. Wenn ich aufgewühlt bin, geht es nicht. Oder nicht gut. Dann kann ich zwar etwas malen, bin aber ziemlich sicher mit dem Ergebnis unzufrieden. Solange ich in mir ruhe, kann ich auch neben einer Baustelle arbeiten.

Neben der Kunst, mache ich...

... Aufträge, die mich über die Runden bringen. Sprich: Grafikdesign und solche Sachen. Davon, und von meinen freien Arbeiten, lässt es sich leben und es gibt mir die Freiheit, eine Zeit lang auf Reisen zu gehen, was ich sehr gerne mache.

Warum Bayern, nicht Berlin?

Aus keinem speziellen Grund. Wo die Reise im Endeffekt hingeht, weiß man nie. Ich brauche viele soziale Kontakte und hier in Augsburg habe ich einen sehr bunten Freundeskreis. Bislang bin ich einfach hier geblieben, weil es sich richtig angefühlt hat.


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