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Serie // "Godfather of Harlem" Nachschub für Fans von "4 Blocks"

Bumpy Johnson muss Anfang der 1960er als Kingpin sein New Yorker Viertel gegen die italienische Mafia behaupten. Durch den Rap-lastigen Soundtrack von Swizz Beatz wird seine Story zur Serien-Version eines Gangster Rap Tracks.

Von: Vanessa Schneider

Stand: 13.11.2019 | Archiv

Bumpy Johnson, Malcolm X und Reverend Adam Clayton Powell Jr. in einer Szene aus der Magenta TV-Serie "Godfather of Harlem". | Bild: Epix/Magenta TV

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1963 ist Harlem ein berüchtigtes Pflaster: Die Häuser im Viertel am nördlichen Ende des Central Parks in New York verfallen, an jeder Ecke lungern Drogendealer der italienischen Mafia und wer es sich leisten kann verlässt diesen Ort, der von Polizei- und Ganggewalt geplagt ist.

In dieser Zeit kommt Ellsworth Johnson, genannt "Bumpy", nach zehn Jahren Haft im Schwerverbrechergefängnis Alcatraz zurück in seine alte Hood. Bumpy ist Ende 50 und vor seiner Zeit im Knast hatte er als einziger afroamerikanischer Gangsterboss mit der italienischen Mafia eine Abmachung getroffen: Das Viertel Harlem gehört ihm. Doch nach einem Jahrzehnt Gefängnis ist nichts mehr so, wie es mal war: Die Mafiosi haben Harlem mit billigem Heroin überschwemmt und verbreiten ungehindert Terror. Bumpy muss also aufräumen und er findet Unterstützung ausgerechnet bei dem Kongressabgeordneten Reverend Adam Clayton Powell Jr. (Giancarlo Esposito aus "Breaking Bad") und dem Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X (Nigél Thatch).

Bumpy Johnson (Forrest Whitaker) und seinen Gegenspieler der Mafiosi Vincent "Chin" Gigante (Vincent D'Onofrio) bekämpfen sich bis aufs Blut.

Die wahre Geschichte hinter "Godfather of Harlem" ist nicht sehr bekannt: Bumpy Johnson war einer der wenigen mächtigen und gefürchteten schwarzen Gangsterbosse in New York und er hatte sein Viertel 30 Jahre lang fest im Griff. Seine Jungs waren nicht gerade zimperlich, haben mit Drogen gedealt, wie die anderen Mafia-Clans auch. Aber Bumpy Johnson war in seiner Community auch sehr angesehen, weil er den benachteiligten Menschen finanziell geholfen und ihre Interessen vor weißen Clans geschützt hat. Und er war tatsächlich derjenige, der Malcolm X auf den rechten Weg gebracht hat, wie es in einem fiktionalisierten Gespräch zwischen den beiden auch gezeigt wird.

Clan- und Mafiageschichten haben wir in Serien schon viel zu viele gesehen. Deshalb ist das spannendste an "Godfather of Harlem" auch leider nicht der zwiespältige Antiheld Bumpy Johnson, sondern zu sehen, wie in den 1960er-Jahren gläubige und idealistische Menschen von einem korrupten und unmoralischen Gangster profitiert haben, um ihre Ziele zu erreichen. Alles glauben, was man in der Serie zu sehen bekommt, solltet ihr aber nicht. Die Macher (u.a. Chris Brancato, Schöpfer von "Narcos") nehmen sich nämlich viele Freiheiten und dichten jede Menge Figuren, Ereignisse und Dialoge zur wahren Geschichte von Bumpy Johnson hinzu.

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Godfather of Harlem Season 1 Teaser 2 | Rotten Tomatoes TV | Bild: Rotten Tomatoes TV (via YouTube)

Godfather of Harlem Season 1 Teaser 2 | Rotten Tomatoes TV

Fans von Serien wie "4 Blocks" machen mit "Godfather of Harlem" nicht viel falsch. Die Besetzung ist top – Oscargewinner Forrest Whitaker spielt den alternden, charismatischen Gangsterboss, Vincent D'Onofrio seinen Gegenspieler, den unberechenbaren Mafiosi Vincent Chin Gigante. Und der HipHop-lastige Soundtrack von Leuten wie Swizz Beatz und Pusha T. bringt genau die richtige Stimmung rüber. Wenn ihre Songs zu den tollen 60er-Jahre-Bildern laufen, fühlt man sich wie in einem Serie gewordenen Gangstarap-Track.

Für meinen Geschmack ist das ein bisschen zu viel des Guten. Auf mich wirkt es stellenweise, als ob der Soundtrack den Gangster zu sehr zelebriert und glorifiziert. Aber ich kann mit Mafiaserien und Antihelden ohnehin nicht viel anfangen.

"Godfather of Harlem" läuft ab dem 14.11.2019 bei Magenta TV. Der Autorin wurden vorab zwei Folgen zur Sichtung bereit gestellt.

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Sendung: Hochfahren vom 13.11.2019 – ab 7 Uhr.