Games // Superhot Ein Egoshooter in Slow-Motion
Schnell, fetzig, laut - ein Egoshooter, der diese Kriterien nicht erfüllt: Fail. Außer "Superhot" - das Game wird erst richtig gut, wenn man es in Superzeitlupe spielt.
Immer wieder passiert es mir: Ich versuche "Superhot" wie einen normalen Egoshooter zu spielen. Mich schnell durch den Raum zu bewegen. Aus der Deckung heraus zu feuern. Nach vorne zu preschen. Aber nichts davon klappt so richtig, denn erst wenn ich radikal umdenke, komme ich zum Erfolg. Die Zeit in "Superhot" schreitet nämlich nur dann voran, wenn ich mich auch selber bewege. Und umso schneller ich das mache, desto schneller vergeht die Zeit. Also bewege ich mich in Superzeitlupe. So kann ich den jetzt ebenfalls superlangsamen Kugeln bequem ausweichen.
Matrix trifft Puzzlegame
Die Level von "Superhot" sind ultrakurz. Egal ob in Hinterhöfen, in Bars, in Tiefgaragen oder Bürokomplexen - würden sie in normaler Geschwindigkeit ablaufen, wären 20 Sekunden Spielzeit ganz normal. Deshalb bewege ich mich wie Kaugummi. Dazu kommt: Trifft mich eine Kugel, war's das. Keine Zeitlupe ist also Selbstmord. Das hat natürlich was von Neo aus "Matrix". Es hat aber auch was von einem Puzzlegame. Oft nämlich muss ich wissen, wann und wo die Gegner daherkommen. Dann heißt es erst ein paar Mal: Trial & Error.
Slow-Motion wie im Action-Film
Es gibt aber nicht bloß einen Lösungsweg. Es ist sogar so, dass die meisten meiner Shootouts dann doch nicht so abgelaufen sind, wie ich mir das ausgemalt habe. Dann fühle ich mich doppelt gut. Ich fühle mich wie ein Actionheld in einem John-Woo-Film. "Superhot" ist leider viel zu schnell vorbei. Für den ersten Durchgang der 32 Levels braucht man um die zwei Stunden. Dafür ist es eine ganz außergewöhnlich heiße Nummer und eins der coolsten "Bullet Time"-Games aller Zeiten.
Superhot (Superhot Team / für Mac, PC)