TV & Serie // Seriencamp 2017 Endlich wieder was zu lachen

Das Seriencamp ist das erste deutsche Festival für Serien und TV-Kultur. Diesen Freitagabend bis Sonntagsabend (27. - 29. Oktober) könnt ihr Serienhighlights auf großer Leinwand auschecken: Neuheiten, Deutschlandpremieren, sogar Weltpremieren.

Mit dabei: "The Walking Dead", "Colony" mit bekannten Gesichtern aus "Lost", die teuerste deutsche Serie ever "Babylon Berlin" und passend zu Halloween "American Horror Story", sowie "Tin Star" mit Christina Hendricks aus "Mad Men". Super Auswahl - was wir aber dringend brauchen, ist endlich wieder was zum Lachen. Dass nicht nur Serien aus den USA uns gute Lacher liefern können, beweist das Seriencamp 2017.

Diese fünf Comedy-Serien solltet ihr in dem brillanten Gewusel an Serien auf keinen Fall verpassen:

Mary Kills People (Kanada)

Mary ist Ärztin, geschieden, lebt mit ihren beiden Töchtern zusammen und hat einen etwas ungewöhnlichen Nebenjob: Sie tötet Menschen. Aber nicht, wie Serienkiller "Dexter" aus einem düsteren Trieb heraus - sondern, um unheilbar kranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Blöderweise ist das in ihrer kanadischen Heimat illegal.

Sterbehilfe ist eigentlich ein Stoff für Melodramen, "Mary Kills People" ist dagegen absurd, düster und in den richtigen Momenten sehr, sehr komisch.

Das Institut (Deutschland)

Irgendwo in der fiktionalen, kriegsgebeutelten islamischen Republik Kisbekistan versuchen die idealistischen Mitarbeiter des Instituts, den Bürgern die deutsche Sprache und Kultur zu vermitteln. Natürlich stapfen aber eben diese Mitarbeiter - darunter Robert Stadlober als ignoranter Theatermensch - von einem interkulturellen Fettnäpfchen unbeirrbar ins nächste.

Das ist kurzweilig und oft schmerzhaft selbstironisch. Aber in einer Zeit, in der wieder über die deutsche "Leitkultur" diskutiert wird, auch ziemlich nötig.

Generation B (Belgien)

Belgien ist am Arsch: die Wirtschaft ist zusammengebrochen, die Gesellschaft entzweit. Es stehen sich zwei Seiten gegenüber: die Eine hat Jobs und Macht, die Andere weder Geld noch Wohnung und liegt der Ersten auf der Tasche. Babyboomer gegen Millennials. "Generation B" erzählt den Kampf der Generationen mal anders und nimmt ihn wortwörtlich.

Dabei verhandelt diese Sozial-Satire nicht nur Generationenklischees, sondern auch Themen wie Identität und Einwanderung. Und ist dabei auch noch wahnsinnig lustig.

Young Sheldon (USA)

Nicht ohne Grund hat Jim Parsons für seine Rolle als der sozial etwas herausgeforderte Sheldon Cooper in der Kultserie "Big Bang Theory" so viele Preise abgeräumt. Sheldon ist einfach wahnsinnig unterhaltsam. Das Spin-Off "Young Sheldon" gibt uns jetzt einen Einblick in Sheldons Kindheit - und seine allzu normale Familie.
Wunderbar warmherzig erzählt und gespielt, hat "Young Sheldon" den besserwisserischen Ton seines älteren Ichs zwar schon drauf, aber seine unerschütterliche Gutgläubigkeit verleiht der Serie viele rührende Momente - und Lacher.

Mental (Finnland)

Hyde hat versucht sich umzubringen, Sofia bricht nach einer Panikattacke zusammen und Jaatinen schluckt einfach alle Pillen, die ihm unterkommen - in der Psychiatrie treffen sie aufeinander. Vier Menschen mit Problemen, die sie aus der Bahn geworfen haben. Das klingt erstmal unfassbar bedrückend, vor allem, wenn man weiß, dass es sich um wahre Geschichten handelt.

"Mental" macht daraus aber eine leichtfüßige, authentische Coming-of-Age-Serie mit bitterbösem Humor, die deutlich zeigt, dass psychische Probleme jeden treffen können.

Sendung: Hochfahren, 24. Oktober 2017 - ab 07 Uhr.