Killer Cats in Australien Katzen vs. Artenschutz
Katzen sind nicht süß, sondern gefährliche Killer, die schlecht für die Artenvielfalt sind. So sieht es zumindest die australische Regierung und will bis 2020 rund zwei Millionen Katzen töten lassen.
Katzen sind nicht süß, sondern gefährliche Killer, die schlecht für die Artenvielfalt sind. So sieht es zumindest die australische Regierung und will bis 2020 rund zwei Millionen Katzen töten lassen.
Was wäre die Welt ohne Katzen? Sie wäre mindestens um jede Menge Meme ärmer und um viele Mäuse reicher. In Australien sieht man die Sache aber etwas anders: Da werden wilde Katzen dafür verantwortlich gemacht, dass rund 20 Säugetier-, 20 Vogel- und 30 Pflanzenarten ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind.
Tiere wie zum Beispiel der Ameisenbeutler waren während der Evolution eben nie mit Katzen konfrontiert, die sind erst im 17. und 18. Jahrhundert nach Australien gekommen. Deswegen haben die possierlichen Beuteltiere nie gelernt, sich gegen Katzen zu wehren.
Besonders Tiere, die bis zu drei Kilo wiegen, stehen auf dem Speiseplan der wilden Katzen. Anders als bisher angenommen, leben in Australien aber nicht 20 Millionen Katzen, sondern zwischen 2,1 und 6,3 Millionen. Forscher der University of Queensland haben herausgefunden, dass auf 99,8 Prozent der australischen Landfläche wilde Katzen leben. Nur zwölf australische Inseln sind Katzenfrei.
Heißt in der Folge auch: Wilde Katzen sind viel tödlicher als bisher angenommen.
"It just underlines how potent cats are for Australian wildlife because it really doesn’t take many cats to have a significant negative effect."
Forscherin Dr. Sarah Legge von der University of Queensland im 'Guardian'
Zwar sei die Verbreitungsdichte von Katzen in Australien damit deutlich geringer als in Nordamerika oder Europa. Allerdings seien die Tiere trotzdem verheerend für die australische Artenvielfalt, sagt auch Gregory Andrews, der Beauftragte für gefährdete Tiere in Australien, die neue Studie.
Die australische Regierung hat laut dem "Guardian" schon im Juli 2015 den Killer Cats den Kampf angesagt: Bis 2020 sollen zwei Millionen Katzen getötet werden, damit die Artenvielfalt in Australien gewahrt bleibt. Die Katzen ereilt damit ein ähnliches Schicksal, wie andere eingeschleppte Arten, zum Beispiel Hasen und Füchsen, die in Australien auch schon zur Plage ausgerufen wurden. Es wurden auch schon Schutzgebiete eingezäunt, damit sie frei von Katzen und Füchsen bleiben.
Sterilisation ist keine Lösung: Sterilisierte Katzen leben länger und töten dann eben auch mehr andere Tiere.
Vielleicht ist die neue Studie für die Killer Cats ja aber auch ein Glücksfall. Wenn es weniger wilde Katzen als bisher angenommen gibt, und die mehr jagen als bisher angenommen, reicht es ja weniger Katzen zu töten.