Die Wandergitarren-Elektroniker
Mit über einer Million YouTube-Views ist "Stolen Dance" im Sommer 2013 der unangefochtene Indie-Hit. Die Tournee im Mai wird zum zum Triumphzug durch ausverkaufte Clubs. Man kann's nicht anders sagen: Milky Chance aus Kassel gehen steil. So richtig.
Ein Jahr zuvor schwitzt Clemens noch über seinem Abitur, danach will er eigentlich auf eine große Reise gehen - zusammen mit seinem Kumpel Philipp, der ihn im Studio sowie als DJ bei Konzerten unterstützt. Doch dann kommt alles ganz anders.
Im Frühjahr 2012 lädt der Singer/Songwriter seinen ersten Song "Flashed Junk Mind" auf YouTube hoch, den er im Heimstudio im Keller seiner Eltern aufgenommen hat. Die Resonanz ist überwältigend. Sparsame Akkorde und schnodderiger Gesang, schwer mitsingtaugliche Melodien unterlegt mit ganz simplen, aber extrem tanzbaren Beats - so klang in diesem Jahr der Soundtrack für den Sommer. Und die vielen auf YouTube rotierenden Remixe und Edits zeigen, dass die Laufbahn von Milky Chance gerade erst begonnen hat. "Auch wenn uns nicht alles gefällt, finden wir’s gut, denn Musik sollte immer geteilt werden", meint Clemens zu den Neuinterpretationen seiner Songs.
"We were young souls on the junk yard"
Ganze Folgen
Anfang 2013 gründen die Brüder Tobias und Philipp Herder sowie Band-DJ Philipp zusammen für Milky Chance das Label Lichtdicht Records. Hier erscheint am 31. Mai 2013 das Album "Sadnecessary". Die Songs schaffen es in kürzester Zeit auf Platz Eins der Rangliste der Musikblog-Suchmaschine The Hype Machine. Nur wenige Konzerte der ersten Clubtour sind nicht restlos ausverkauft. Die Songs von Milky Chance treffen genau die Schnittmenge aus Reggae, dem Singer/Songwriter-Pop von Jack Johnson und Jake Bugg und dem entspannten Techno von Wankelmut und Klangkarussell. Kaum zu glauben, dass hier kein großer Masterplan oder ein cleverer Marketingstratege dahintersteckt. "Alle Songs entstehen intuitiv", erzählt Philipp. "Clemens kommt meist mit einer Idee auf der Gitarre an, dann bauen wir bei ihm daheim den Beat zusammen und dann spielt er darauf die Gitarre und den Gesang."
"I've never been running so far"
Die Liveauftritte von Milky Chance wie zuletzt auf dem Dockville-Festival zeigen, dass Clemens bereits jetzt das nötige Charisma besitzt, um auch die großen Bühnen auszufüllen und das Publikum mitzureißen. Für ihn selbst war das Hamburger Festival ein ganz besonderes Erlebnis: "Wir haben noch nie vor so vielen Leuten gespielt und weil so viele Freunde mitgekommen sind, war es schon echt ein Highlight." Demnächst geht es für die Jungs wieder auf Tour durch die Nachbarländer und dann ins Studio, um an neuen Songs zu arbeiten. Zwischendrin stehen natürlich noch die Auftritte bei Startrampe auf dem Programm. Positiven Stress nennt man das wohl.
Kommentieren
Benno, Sonntag, 08.Februar 2015, 18:49 Uhr
2. Negativ
Hallo Leute. Ich möchte an dieser Stelle eine sehr negative Rezension hinterlassen. Künstlern und Veranstaltern gegenüber habe ich mehreres mitbekommen, wo ich sage, das ist grob daneben. Mir persönlich fehlt es an Professionalität - wobei da natürlich jeder andere Maßstäbe setzt. Ich für mich habe mich habe mich dazu entschlossen, von Bewerbungen an das Label abzusehen. Schöne Worte reichen mir halt nicht. Meine Erfahrung und ich denke die soll hier ehrlich abgefragt werden.
Antworten
Vincent, Montag, 30.Juni 2014, 04:09 Uhr
1. Langweilige schlechte Musik
Ein Takt 4minuten. Peinlich dass Ihr sowas puscht. Wer bitte in der Redaktion hat hier recherchiert? Ihr habt zwei Jungs, die zu faul sind ein ordentliches Video zu drehen an eine Position gebracht, wegen Youtube-Clips??? Das ist nicht Euer Ernst? Wer verwaltet die denn? Das eigene Label mit Sicherheit. Das br ist nicht mehr das, was es war.
Antwort von flitze, Montag, 18.August, 13:19 Uhr
Du hast auch nix besseres zu tun als Wochentags um 4 Uhr Nachts (!) hier rumzuhaten.
Allein der Erfolg der beiden zeigt, dass die Leute es mögen. Wenn es dir nicht passt, schön und gut, interessiert nur keinen.
Antworten