Skiausrüstung gebraucht kaufen Darauf müssen Sie beim Kauf achten
Skier, Stöcke und Helme sind nicht ganz günstig - wer sie gebraucht kauft, kann einiges sparen. Was Sie beim Kauf aus zweiter Hand beachten müssen und welchen Teil der Ausrüstung Sie immer neu kaufen sollten.
Stand: 20.11.2017
Skiausrüstung gebraucht kaufen
Wer gebraucht kaufen will, sollte sich gut auskennen. Nur dann könne man beurteilen, ob die Ausrüstung noch gut ist Schuss sei, rät Andreas König, Sicherheitsexperte beim DSV.
Grundsätzlich sollten Skifahrer darauf achten, dass die Ausrüstung nicht älter als etwa acht Jahre ist. "Wenn sie stark gebraucht ist, eher jünger", sagt König.
"Vom Gebrauchtkauf im Internet rate ich dringend ab: Ich sehe das Gerät nicht, ich kenne den Zustand nicht, ich weiß nicht wie viel Kante noch drauf ist etc., das kann ich über ein Foto ganz schlecht beurteilen und ich kaufe meistens die Katze im Sack."
Andreas König, Sicherheitsexperte beim DSV
Skischuhe
"Bei Erwachsenen rate ich davon ab", sagt König. Der Grund: Bei älteren Schuhen ist die Sohle häufig abgelaufen, das entscheidende Zusammenspiel mit der Bindung kann nicht mehr richtig funktionieren und die Sicherheit leidet. Der Schuh passt sich außerdem auf Dauer dem Fuß an - beim Gebrauchtkauf dem des Vorbesitzers.
Skier
"Ich rate immer über den Sportfachhandel gebraucht zu kaufen, da kann man vielleicht einen Ski aus einem Verleih raus kaufen, der vielleicht nur ein, zwei Jahre auf dem Buckel hat – ansonsten lasse ich eigentlich die Finger von gebrauchten Erwachsenen-Skiern", sagt Sicherheitsexperte König.
Bei gebrauchten Skiern seien häufig die Kanten schon oft geschliffen worden und der Belag spröde und porös. Das geht nicht nur zu Lasten der Sicherheit, sondern auch des Fahrvergnügens. Ist der Vorbesitzer dazu noch das ein oder andere Mal in einen Buckel gefahren, leiern die Ski aus: "Das ist so wie mit kaputten Stoßdämpfern zu fahren – ich kann zwar noch fahren, aber die Sicherheit ist einfach nicht mehr gegeben", sagt König.
Wer sich dennoch für gebrauchte Ski entscheidet, sollte sie nach dem Kauf unbedingt überprüfen und die Bindung einstellen lassen. Die Kosten für den Service kommen dann noch mal zum Kaufpreis dazu.
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Skihelme
Bei Schutzausrüstung rät der DSV-Sicherheitsexpert generell vom Gebrauchtkauf ab: "Ich weiß nicht, was der Vorgänger mit dem Helm gemacht hat, ob er schon mal hineingestürzt ist." Bei einem Sturz ist die Schutzwirkung des Helms dann womöglich nicht mehr gegeben und schwere Verletzungen drohen. Deshalb sagt König: "Schutzausrüstung kann nicht neu genug sein."
Skibrillen
Bei älteren Brillen können sich Anti-Beschlag- und UV-Schutzbeschichtung lösen. Auch die Schaumstoffschicht wird mit der Zeit bröselig und die Brille sitzt nicht mehr gut. Weil viele Skiunfälle durch schlechte Sicht entstehen, rät König: "Neu kaufen, da ist das Geld gut investiert."
Ausrüstung für Kinder
Bei Skiausrüstung für Kinder kann der Gebrauchtkauf dagegen grundsätzlich sinnvoll sein. Weil Kinder schnell wachsen, ist die Ausrüstung meist nicht lange im Gebrauch, durch das geringere Gewicht von Kindern ist die Beanspruchung außerdem nicht so hoch. Wer sich nicht sehr gut auskennt, sollte von Bekannten kaufen oder auf speziellen Basaren. "Es gibt Skibasare, die mit dem Sportfachhandel zusammenarbeiten, damit schlechtes Material gar nicht erst auf den Markt kommt", rät Andreas König, Sicherheitsexperte beim DSV.
Kinderski tauschen im Sportgeschäft
Manche Sportgeschäfte bieten mittlerweile für Kinder auch eine Art Ski-Tauschsystem an: Für einen festen Betrag bekommen die Kinder ein Paar Ski in der für sie passenden Länge. Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens, meist vier bis fünf Jahre, können die Ski dann drei oder vier Mal in eine neue Länge getauscht werden. Zum Grundpreis kommt dann jedes Mal noch eine Tauschgebühr von ca. 25 Euro.