Mehr als nur Schönheitsfehler Krampfadern und Besenreiser

Krampfadern können durchaus gefährlich werden. Zeichnen sich die Adern sichtbar unter der Haut ab, drohen Venenentzündungen, Thrombosen und im schlimmsten Fall sogar eine Lungenembolie.

Von: Johannes von Creytz

Stand: 03.07.2023

Bild: picture-alliance/dpa

Der Begriff "Krampfadern“ ist eigentlich falsch und damit irreführend. Das Wort "Krampf“ hat in diesem Fall mit Krämpfen nichts zu tun, auch wenn bei Venenerkrankungen durchaus Krämpfe auftreten können. Es liegt einfach ein Übersetzungsfehler vor. Im Mittelhochdeutschen hatte man Krampfadern ursprünglich als "Krummadern“ bezeichnet - mit der Zeit hat sich daraus der Begriff "Krampfadern“ entwickelt.

Krampfader ist nicht gleich Krampfader

Die Medizin unterscheidet zwischen primären und sekundären Leiden:

  • Ein primäres Leiden tritt auf, wenn eine erbliche Veranlagung vorliegt.
  • Von einem sekundären Leiden spricht man, wenn die Venenveränderungen im Laufe des Lebens vor allem durch starkes Übergewicht, Schwangerschaft oder stehende und sitzende Tätigkeiten, sowie Venenthrombosen ausgelöst wurden.

Sichtbare Anzeichen einer Venenerkrankung oder: Wann wird eine Krampfader zur Krankheit?

  • vermehrte Besenreiser an den Innenseiten der Fußknöchel
  • braune Pigmentablagerungen im Bereich der Knöchel
  • Verdickung der Haut am Unterschenkel
  • vorübergehende oder fortbestehende Schwellungen im Unterschenkelbereich
  • schlecht heilende Wunden im Knöchelbereich

Vorsicht!

Nicht immer sind Anzeichen einer Erkrankung des Venen-Systems sichtbar. Krampfadern und Besenreiser können unter einer dickeren Fettschicht verborgen sein.

Unsichtbare Anzeichen einer Venenerkrankung:

Geschwollene und schmerzende Beine, vor allem beim langen Stehen und Sitzen. Die Beine werden schwer, weil der venöse Rücktransport und auch der Lymphabfluss nicht mehr gut funktioniert und das Blut und die Lymphe dort versackt.

Besenreiser – kann man noch abwarten?

Besenreiser sind erweiterte, feine Venen innerhalb der Unterhaut, mit einem Durchmesser von bis zu einem Millimeter. Sie sind häufig anlagebedingt und ohne Krankheitswert, treten sie aber im Erwachsenenalter vermehrt im Bereich der Sprunggelenke auf, sind Venenexperten alarmiert. Denn das deutet auf eine Fehlfunktion der größeren darunterliegenden Nährvenen.