Mit dem Thema Handyherstellung und -recycling haben sich Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Höchstädt beschäftigt.
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Mit dem Thema Handyherstellung und -recycling haben sich Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Höchstädt beschäftigt.

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"Bist Du noch zu retten": Wie geht Nachhaltigkeit im Alltag?

"Bist Du noch zu retten": Wie geht Nachhaltigkeit im Alltag?

In der Küche, im Bad, bei der Kleidung: Überall kann man Ressourcen sparen, wenn man nur weiß, wie. Eine Ausstellung im Höchstädter Schloss öffnet die Augen, gibt Tipps, wie es geht und regt zum Nachdenken an.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Gleich zu Beginn der Ausstellung "Bist Du noch zu retten?" können die Besucherinnen und Besucher selbst etwas machen: Sich einen Holzfisch angeln. Die haben verschiedene Farben, jeder einzelne ist dann irgendwo in der Ausstellung wiederzufinden. Mit dem Fisch in der Hand geht es dann durch die Ausstellung im Schloss Höchstädt. Die ist aufgebaut wie eine Wohnung: Es gibt ein Wohnzimmer, einen begehbaren Kleiderschrank, eine Küche, ein Bad und ein Kinderzimmer. Auch in den Garten geht es am Schluss noch.

Second Hand: Tauschen und weiterverwenden statt wegwerfen

In all diesen Räumen wollen die Ausstellungsmacher um Kuratorin Steffi Kauz vom Bezirk Schwaben zeigen, wie Nachhaltigkeit auch im Alltag funktionieren kann. Im begehbaren Kleiderschrank liegt ein Haufen gelber Säcke, darin billige Kleidung: Schnell mal gekauft, kurz getragen, oft schon kaputt, schmeißt man sie weg - und die Fasern sind nicht mal für die Weiterverwendung, etwa als Putzlappen, geeignet.

Second Hand oder Slow Fashion wären der Gegenentwurf dazu. Wer zu Hause Spielzeug, Bücher oder Sonstiges hat, das zu schade zum Wegwerfen ist, aber nicht mehr gebraucht wird, kann es in eine Vitrine in der Ausstellung legen. Vielleicht findet er darin auch etwas, was er dann im Gegenzug mit nach Hause nehmen mag.

Möbel in der Ausstellung werden danach teilweise weiterverkauft

Im Wohnzimmer stehen ein Sofa, ein paar Sessel und eine Stehlampe: Die ist aus dem Bezirkskrankenhaus Günzburg, dort werden in einem Projekt Lampen aus alten Landkarten hergestellt. Nach der Ausstellung kann man diese Möbel kaufen - nachhaltig eben. Neben dem Bezirkskrankenhaus haben sich zahlreiche Akteure aus ganz Schwaben an der Ausstellung beteiligt: die Technische Hochschule Augsburg, der Zweckverband für Abfallwirtschaft aus Kempten (ZAK) sowie Schüler mehrerer Schulen oder auch der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen.

Mittelschüler beschäftigen sich mit Handyherstellung und -recycling

Mit dem Thema Handyherstellung und -recycling haben sich etwa Mittelschüler aus Höchstädt beschäftigt. Sie haben ihre Klassenkameraden befragt, wann sie ihr erstes Handy hatten, wie lange sie es nutzen und welche Gründe es für den Kauf eines neuen Handys gibt. Die Ergebnisse haben sie in Diagrammen zusammengestellt, außerdem kleine Filme erstellt. Mitgemacht haben auch Kinder der Arche in Dillingen, die für das Kinder- und Spielzimmer ein Dingsda-Ratespiel kreiert haben. Im Spielzimmer darf auch gebastelt und gespielt werden, hier hat die Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen Materialien und Spielsachen bereitgestellt.

Und irgendwo in einem dieser Zimmer entdeckt man dann auch den zu Beginn der Ausstellung geangelten Holzfisch wieder. Der ist auf einer Holzklappe befestigt. Hebt man die hoch, kann man seine "Herausforderung" lesen. Zum Beispiel: Einen Tag lang nur mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen, oder einen Tag aufs Handy oder andere digitale Medien verzichten. Kleine Schritte, hin zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

Was Oma schon wusste: Putzen mit Natron oder Kaffeesatz

Wissenswertes zum Thema regenerative Energien haben die Ausstellungsmacher zusammen mit der Firma GP Joule aus Buttenwiesen zusammengestellt. "Da war ja für uns vom Thema her auch vieles Neuland", sagt Kuratorin Steffi Kauz. Aus diesem Grund hätten sie mit vielen Partnern zusammengearbeitet, um die Ausstellung auf die Beine zu stellen.

Um das Thema Energie und Müllsparen im Haushalt geht es dann in Küche und Bad. Vieles von den Tipps ist nicht neu, das wussten unsere Großeltern schon, aber einiges ist in Vergessenheit geraten. Etwa, dass man den Backofen mit Natron reinigen oder dass man Scheuermilch durch Kaffeesatz ersetzen kann.

Regionale Produkte im Verkaufswagen vor dem Schloss

An die Ausstellung ist noch ein weiteres Projekt gekoppelt: Draußen vor dem Schloss steht ein Verkaufswagen mit regionalen Produkten. Von Nudeln über Apfelmost, kleinen Geschenken bis hin zu Milch und Gewürzen kann man hier eine Vielzahl von Dingen kaufen, die im Landkreis Dillingen hergestellt werden. Kristina Reicherzer vom Bezirk Schwaben war bei der Auswahl der Produkte selbst ganz begeistert, welch große Zahl von Anbietern es in der Umgebung gibt.

Der Verkaufswagen wird bis Oktober am Schloss stehen und ist rund um die Uhr zugänglich, sofern man die dazugehörige App auf das Handy lädt. Die Ausstellung "Bist Du noch zu retten? Nachhaltigkeit – bierernst & bleischwer" (externer Link) im Schloss Höchstädt ist vom 1. April bis zum 6. Oktober 2024 geöffnet, dienstags bis sonntags, von 9 bis 18 Uhr. Montags ist sie außer an Feiertagen geschlossen. Es gibt auch ein breites Begleitprogramm (externer Link) mit Führungen und Aktionen.

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