Warten auf Weihnachten Adventskalender - 24-fache Weihnachtsvorfreude
Das Warten auf Weihnachten dauerte Kindern auch früher viel zu lange. Wahrscheinlich war ihre Ungeduld vor 150 Jahren der Grund, dass der erste Adventskalender erfunden wurde. Wer die Idee mit den Türchen hatte? Wir erzählen die Geschichte!
Auf dieser Tafel sind viel zu viele Striche: So viele Tage sind es zum Glück nicht mehr bis Weihnachten.
Die ersten Adventskalender waren Strichkalender: 24 Kreidestriche an einer Zimmertür, die nach und nach von den Kindern weggewischt werden durften. Ein anderer Vorgänger des Adventskalenders waren Weihnachtsuhren mit 24 Feldern und einem Zeiger, der jeden Tag einen Schritt nach vorne gestellt wurde. Und es gab Adventskerzen mit 24 Linien, die jeden Tag ein klein bisschen weiter abbrennen durfte.
Eine Mutter hat eine wundervolle Idee
Angeblich war es dann die Mutter von Gerhard Lang aus Malbronn in Baden-Württemberg, die den ersten Adventskalender herstellte: Auf einen Karton mit nummerierten Feldern nähte sie 24 kleine Gebäckstücke auf. So konnte ihr Sohn jeden Tag eine Süßigkeit von dem Adventskalender nehmen und selbst abzählen, wie lang es noch bis zum 24. Dezember dauerte. Als Erwachsener erinnerte sich Gerhard Lang an die wundervolle Wartehilfe seiner Mutter und wollte nun einen Adventskalender mit Bildern und Texten entwerfen - für jeden Tag etwas anderes.
Die Erfindung des Adventskalenders
Dieser "Münchner Weihnachtskalender" aus dem Jahr 1920 ist einer der ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen.
1904 brachte Gerhard Lang den ersten gedruckten Adventskalender auf den Markt. Er hieß "Im Lande des Christkinds" und erzählte von den vielen Vorbereitungen, die das Christkind vor Weihnachten zu erledigen hat. Er hatte allerdings noch keine Türchen, sondern bestand aus zwei bedruckten Bögen Papier: einem größeren Karton mit 24 Textfeldern und einem kleineren Blatt mit 24 Bildern. Diese Bilder musste man ausschneiden und selbst auf die Felder mit dem Datum kleben. Die alten Adventskalender waren eine richtige Bastelarbeit. Schön ausgesehen haben sie trotzdem - mit ganz vielen Engelchen, Schnee, Spielsachen und Weihnachtsschmuck.
Gerhard Lang ließ sich immer wieder neue Adventskalender einfallen. Auch die Idee, Schokolade in den Adventskalender zu stecken, stammt von ihm.
Immer neue Ideen
In Moritzburg bei Dresden braucht man täglich einen Kran zum Öffnen des Türchens. Die ganze Schlossfassade ist ein großer Adventskalender.
In den folgenden Jahren dachten sich viele Eltern weitere, selbst gebastelte Kalender für ihre Kinder aus. Ob aus Säckchen, Streichholzschachteln, Strümpfen oder Klopapierrollen, gefüllt mit Süßigkeiten, kleinem Spielzeug oder anderem Krims-Krams. In manchen Städten gibt es heute sogar ganze Hausfassaden, die zu einem Adventskalender werden. Hinter verschiedenen angeleuchteten Fenstern gibt's dann täglich etwas anderes zu sehen.
Und sogar für Hunde und Katzen gibt es inzwischen schon Adventskalender mit Trockenfutter an Stelle der Schokolade.
Die magische Wichteltür
Ein neuer Trend ist auch die Wichteltür: Hier zieht ein kleiner Helfer von Christkind und Weihnachtsmann in der Vorweihnachtszeit bei Familien ein. Zu erkennen an einer kleinen Wichteltür direkt über der Fußbodenleiste - so ähnlich wie ein Mauseloch. Unbemerkt helfen sie bei der Weihnachtsvorbereitung, spielen Streiche und verstecken Geschenke. In welcher Form auch immer: Hauptsache ist, dass ein Adventskalender dir die lange Wartezeit auf Weihnachten verschönert!