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Bakterien Nützliche Helfer und böse Krankheitserreger

Auf unserer Erde leben mindestens 4.000 bis 5.000 Arten von Bakterien. Wahrscheinlich sind es in Wirklichkeit noch viel mehr. Manche sind kugelig, manche sehen aus wie Stäbchen und alle sind kleiner als winzige Staubkörner. Weil sie so winzig klein sind, nennt man sie auch Mikroorganismen. Unter diesen Bakterien gibt es echte Bösewichte, wie beispielsweise die Salmonellen, und Bakterien, die schlimme Krankheiten wie Tetanus und Cholera auslösen. Aber nur etwa jede hundertste Art kann für uns Menschen gefährlich werden. Die meisten Bakterien sind total friedlebend und sogar nützlich für uns.

Von: Silke Schmidt-Thrö und Veronika Baum

Stand: 31.03.2023

Die starke Vergrößerung des "Mycobacterium Tuberculosis" unter dem Elektronenmikroskop.  | Bild: picture alliance / BSIP | CDC

Bakterien als Müllabfuhr und Recycler

Richtig viele Bakterien gibt es in der Erde: In einem Gramm leben bis zu einer Milliarde! Viele sind so eine Art Recycling-Spezialisten. Tote Pflanzen, Blätter und Insekten – all das essen Bakterien von der Gattung der Streptomyceten auf. Dabei entstehen wieder Humus und wichtige Nährstoffe für die lebenden Pflanzen. Die Natur kann also mit Hilfe dieser nährstoffreichen Erde erst so richtig gut wachsen. Und ganz nebenbei sind die Bakterien übrigens auch für die bestimmte Geruchsnote der Erde verantwortlich.

Helden des Geschmacks

Richtig nützlich können Bakterien in Lebensmitteln sein. Natürlich nicht alle. Salmonellen in Eiern sind zum Beispiel nicht gut und machen krank.

Aber viele Milchsäurebakterien erledigen einen wichtigen Job in Käse, Quark und Joghurt. Sie machen die Milch erst richtig dickflüssig und bringen Geschmack in den Joghurt. Also entweder ein bisschen säuerlich oder doch mild. Normalerweise sind die Bakterien schon beim Melken in der Milch.

Damit der Joghurt aber auch genauso schmeckt und dick ist, wie man will, suchen Leute von Molkereien inzwischen ganz genau aus, welche Typen dieser Bakterien in den Joghurt kommen und fügen welche hinzu. Werden die Joghurts nicht erhitzt, damit sie besonders lange haltbar sind, leben die Bakterien im Joghurt weiter, bis wir sie essen. Klingt vielleicht eklig, ist aber ungefährlich. Manche Bakterien sollen sogar besonders gesund sein.

Helden der Verteidigung

In unserem Körper leben sowieso schon viele verschiedene gute Bakterien. Auf der Haut, in der Nase und vor allem im Darm. Die Wohngemeinschaft aus Bakterien und anderen Organismen nennt man hier Darmflora. Und die Bakterien wie beispielsweise Faecalibacterium prausnitzii helfen uns bei der Verdauung. Und bei der Verteidigung. Durch sie wird unser Immunsystem richtig trainiert und kann besser "gut" von "böse" unterscheiden. Und so manche Bösewichter schaffen es dank der Bakterien nicht, sich im Darm auszubreiten. Denn wo viele gute Bakterien wohnen, bleibt einfach kein Platz und keine Nahrung für die bösen. Natürlich klappt das nicht immer. Zum Beispiel wenn viele Salmonellen auf einmal runtergeschluckt werden oder gerade weniger Bakterien im Darm fit sind.

Auch wenn Bakterien oft gut sind, sind es eben nicht alle. Und manche gute werden auch gefährlich, nur weil sie einfach dort hin kommen, wo sie normalerweise nicht leben. Hände waschen ist deswegen also trotzdem wichtig. Übrigens nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und viele andere Bösewichter.


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