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Christoph Willibald Gluck Glückspilz

Ob es am Namen liegt? Der Komponist Christoph Willibald Gluck war anders als viele seiner Musikerkollegen ein Komponist, dem das Glück fast Zeit seines Lebens treu war ... Nicht verkannt, sondern berühmt, nicht arm, sondern reich, nicht einsam, sondern allseits beliebt - ein Starkomponist und einer der bedeutendsten Opernkomponisten der Vorklassik!

Von: Sylvia Schreiber

Stand: 07.02.2019 | Archiv

Christoph Willibald Gluck: Glücklicher Gluck

Sein Vater und sein Großvater sind Förstermeister. Darum ist sonnenklar, was aus Christoph Willibald Gluck einmal werden soll: Förster! Da mag dieser kleine Christoph noch so gerne Musizieren und noch so begabt sein am Cembalo. Das einzige Instrument, das Vater Gluck akzeptiert, heißt Jagdhorn. Doch Christoph Willibald hat keine Lust, als Förster zu arbeiten. Er will in die Welt hinaus. Er sieht sich überhaupt nicht mit Gewehr, Sepplhut und Lodenumhang durch die böhmischen Wälder streifen und Wildschweine jagen! Klammheimlich packt Gluck seine Siebensachen, schmeißt sozusagen die Flinte ins Korn, ehe er ordentlich das Schießen gelernt hat, und haut einfach ab: Er wandert vom kleinen böhmischen Kuhdorf in die riesengroße Stadt Prag. Da ist Christoph Willibald Gluck gerade einmal 16 Jahre alt.

Aus dem Wald - nach Prag - zur Musik!

In Prag wird Christoph Willibald Gluck Student der Philosophie - also jener Wissenschaft, in der man herausfinden will, was der Sinn des Lebens sein könnte ... Und damit beginnt auch das Glück des Gluck - als ob das Glück der Sinn seines Lebens wäre. Dabei gehört Gluck, was das Studium angeht, eher zur Sorte "faule Socke". Stattdessen wird die geliebte Musik für ihn immer wichtiger. Vater Gluck unterstützt den Sohn übrigens mit keinem Groschen, er ist immer noch stinksauer auf ihn. Das macht aber nichts, weil Gluck als Sänger ganz ordentlich verdient, er ist eben ein richtiges Glücksschweinchen! Musizierend schlägt sich Gluck bis in die berühmte Musikstadt Wien durch. Und bald bekommt Christoph Willibald Gluck eine Anstellung als Musiker in einer Hofkapelle - obwohl er nie Musik studiert hat. 

Auf der Glücksspur!

Lebensdaten

Christoph Willibald Gluck wurde am 2. Juli 1714 in Erasbach bei Berching (Oberpfalz) geboren. Er starb am 15. November 1787 in Wien.

Bei einem festlichen Konzert in Wien wird Gluck von einem ausländischen Fürsten "entdeckt" und der lockt den jungen Mann sogar in sein Hoforchester nach Mailand. Gluck macht einen Luftsprung vor Freude und zieht nach Italien, in das Land, wo die Oper zuhause ist. Jetzt wird's höchste Zeit für Gluck, doch noch was Anständiges zu lernen. Er nimmt Kompositionsunterricht. Christoph Willibald stellt sich dabei geschickt an und aus seinem Kopf sprudeln die Melodien nur so heraus, eine optimale Mischung! In Mailand zeigt man Glucks erste Oper: "Artaserse". Am Ende gibt's für Gluck keine faulen Tomaten, sondern - was für ein Glück - fetten Applaus. Er schreibt gleich nochmal sechs Opern. 

Nur ein Glücksritter? Wohl eher ein Glückskönner!

Nun zieht Gluck nach London. Da läuft es dann mal kurzzeitig nicht ganz so glatt. Aber Gluck gluckst nicht lange herum, er schließt sich einer Operntruppe an und tingelt mit der durch halb Europa. Er komponiert für fürstliche Hochzeiten und träumt insgeheim von seiner eigenen Hochzeit. Gluck hat auch Glück in der Liebe und heiratet eine hübsche, wohlhabende, kluge Tochter aus gutem Hause, die zwar nicht viel Ahnung von Musik hat, aber eine treue Seele ist.

Christoph Willibald Gluck: Opernführer "Orpheus und Eurydike"

Beruflich läuft's ebenfalls prima: Gluck wird vom Papst zum Ritter ernannt und darf sich "Ritter Gluck" nennen, Gluck wird Theaterdirektor in Wien, Gluck bringt seine Oper "Orpheus und Eurydike" auf die Bühne. Ein Erfolg jagt den nächsten, erst in Wien und später sogar in Paris. Gluck hat in seinem Leben übrigens nicht nur einfach Glück, er kann auch eine Sache ziemlich gut, die vor ihm noch keiner so gut konnte, nämlich mit Tönen Geschichten erzählen: Glucks Figuren sind traurig, haben Angst, freuen sich, sind frech, feiern ausschweifend, sterben tragisch, sie spazieren über Wiesen - und steigen sogar in die Unterwelt!


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